CD Review: COMMANDER – Fatalis (The Unbroken Circle)

Lange zehn Jahre hat es gedauert! Am 13 April 2018 erfolgt der Startschuss für das Release der neuen Commander Scheibe. Da die Band etwas restriktiv mit ihren Alben-Neuveröffentlichungen umgeht, dürfen sich die Fans umso mehr auf dieses Werk freuen. Es gibt auch allen Grund dazu, denn es handelt sich bei Fatalis (The Unbroken Circle) um eine Produktion, die nicht nur musikalisch einiges zu bieten hat, sondern dem Hörer auch die Gelegenheit gibt, sich mit gut durchdachten und tiefgründigen Texten auseinander zu setzen.
Vielleicht ist es manchmal ganz gut, seine Albenveröffentlichungen nicht inflationär zu gestalten, sondern vor allem auf Qualität abzustellen.

Der Opener ist auch gleichermaßen der Titelsong des Albums“ Fatalis (The Unbroken Circle)“, der textlich viel Interpretationsspielraum zulässt. Es geht hier um von außen her wirkende dämonische Einflüsse, denen man sich manchmal schicksalhaft gegenüber gestellt sieht.
Der Song beginnt mit dem Einsatz von Nick Kolar und Steffen Augstein, die die Gitarren bespielen sowie dem Bass, der von Toby Brandl geführt wird. Nick Kolar ist auch für die Vocals zuständig und wird vereinzelt durch Toby Brandl unterstützt. Die Drums werden von Flo Puchert geprügelt.
Nachdem die einleitenden Gitarrentöne verklungen sind, setzt erdbebenartig die Stimme des Frontmannes, begleitet durch das Schlagzeug ein.
Der Gesang wird immer wieder durch gezielte Breaks gestaltet und zwischendurch mit Gitarrensolos untermalt, die ein leicht orientalisches Klangbild erzeugen.

Es folgt Locust Infestation, dass mit einem Trommelfeuer beginnt. Im Anschluss fliegen die tiefen, markanten Death Growls von Nick Kolar wieder durch den Äther und münden in variantenreiche Gitarrenriffs, die wiederum mit einem Solo von Steffen Augstein abgeschlossen werden. Danach erzählt der Frontmann von dem Heuschreckenbefall, der in unsere Gesellschaft immer mehr um sich greift.
Dieser Song wurde auch schon als Vorabveröffentlichung bekannt gemacht.

Der dritte Track auf dem Album ist Chaos Awakening. Gitarren und Bass tasten sich zu Beginn langsam nach vorne. Unter Gitarrenbegleitung setzt Nick Kolar punktgenau seine Vocals, immer wieder untermalt durch Klänge der Leadguitar.
Zum Ende des Songs hin, erzeugt der Frontmann mit seiner Stimme einen Schallpegel, der selbst für Deathmetal erprobte Ohren mehr als angenehm klingt!
Zum Abschluss erfolgt nochmals ein Gitarrensolo.

Mit New Slave Democracy ist der Band nach Ansicht des Verfassers ein Meisterstück gelungen!
Allein schon aus der Interpretation der Lyrics kann man, auch mit wenig Fantasie, die Aussagekraft in eine aktuelle Richtung deuten. Es ist die Rede von: „ Lügen überdecken die Wahrheit, neue Sklavendemokratie, alternative Realität, Korruption, Angriff von Bürgerrechten, Abschaffung der Freiheit, willkommen in der Tyrannei“.
Musikalisch setzt der Frontmann die Lyrics durch tiefe, wie aus Satans Schlund geholte Growls um.
Der Song wird auch durch die Riffgewitter, ein Gitarrensolo von Steffen Augustin und die Schlagzeugsalven geprägt.

Die folgenden Songs sind Insidious Greed und Invidia.
Zu Beginn hört man bei den Tracks wieder einsetzende Gitarrenläufe, die bei Insidious Greed durch langsame, tiefe schleppende Growls abgelöst werden und bei Invidia in aggressiven Gesang übergehen.
Die Rhythmustruppe leistet bei beiden Liedern hervorragende Arbeit.

Nun kommt Superbia an die Reihe. Hier wird textlich auch wieder ein aktuelles Thema, nämlich das der Rolle des Egoisten in unserer Gesellschaft, behandelt. Wieder leiten die Gitarren den Song ein. Dann folgt ein rhythmischer, tiefer Growlgesang von Nick Kolar, der teilweise durch die Stimme von Toby Brandl nochmals verstärkt wird. Immer wieder finden Breaks statt, die durch Schlagzeug und Gitarren sehr gut abgerundet werden.

Der vorletzte Song ist dann …And Death Swings The Scythe. Dieser Track beginnt, wie kann es anders sein, mit einer Gitarreneinspielung. Diesesmal erinnern die Klänge jedoch zunächst einmal an ein Flamencostück. Nach kurzer Zeit gibt es wieder die volle Breitseite Deathmetal auf die Ohren. Es greifen Schlagzeug und Bass in das Geschehen ein während Nick Kolar dominante schleppende Growls setzt.
Zum Ende hin darf sich der Lead Gitarrist nochmal in Szene setzen und hat abermals ein paar Flamenco Klänge für den geneigten Hörer übrig.

Der finale Song ist Shattered Existence. Hier geht die Post richtig ab! Flo Puchert an den Drums und der Vocalist geben kräftig Gas! Immer wieder funkt die Gitarre dazwischen und der Frontmann gibt zum Abschluss noch einmal alles! Es geht in dem Song ja auch um die Zerstörung unserer Existenz auf diesem, unserem Planeten und die Spätfolgen unseres Tun und Handelns.

Das Fazit kann nur lauten: Ein von Anfang bis zum Ende genial durchdachtes, abwechslungsreiches, sehr gutes Death Metal Album!
Je öfter man den Tonträger hört, desto mehr Feinheiten sind in der Musik erkennbar. Den Text sollte man sich bei Interesse in jedem Falle einmal zu Gemüte führen. Auch das Cover Artwork ist sehr gut gelungen und zeigt wohl nach außen, was in ihm liegt!
Langeweile kommt bei diesem Sound ganz sicher nicht auf.
Bleibt noch zu hoffen, dass die Münchner Death Metal Combo nicht wieder zehn Jahre verstreichen lässt, um uns ihr nächstes Album zu präsentieren!
Nick Kolar hat auf dem Dark Easter Metal Meeting 2018 in München die gewagte Aussage getroffen, dass das nächste Album zeitnaher erscheint, jedoch mit einem leichten Grinsen im Gesicht.
Das Album kann man u.a. auch direkt beim Label im MDD Shop käuflich erwerben.

BandCommander
AlbumFatalis (The Unbroken Circle)
Titel1. Fatalis (The Unbroken Circle) 5:19
2. Locust Infestation 4:30
3. Chaos Awaking 3:52
4. New Slave Democracy 3:57
5. Insidious 6:16
6. Invidia 3:37
7. Superbia 4:33
8. ...And Death Swings The Scythe 6:07
9. Shattered Existence 3:04
LabelBlack Sunset/MDD
GenreDeath Metal
StudioalbumNr. 3
Veröffentlicht13. April 2018
HerkunftDeutschland/München
Gründung1999
MembersNick Kolar
Gesang/Gitarre
Steffen Augstein Lead Gitarre
Toby Brandl Bass/Back Vocals
Flo Puchert Schlagzeug

Verfasst im April 2018 von Roland Hesse

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