CD Review: Morbus Dei – Death Created By Man

Nach ihrem Erstlingswerk, das in Form einer EP mit dem Titel Principium im Jahr 2020 erschienen ist, kam Morbus Dei jetzt mit dem ersten full-length Album an den Start. Am 15. September 2022 war das Release Datum für Death Created By Man. Nimmt man den Gedanken, den der Albumtitel widerspiegelt auf, wird man im Folgenden erkennen, dass der von Menschen geschaffene Tod sich auf die eine oder andere Weise in der gesamten Textgestaltung des Werkes
wiederfindet. Musikalisch gesehen sind die Lyrics in ein klassisches Old School Black Metal Soundbild eingebunden, dass an den passenden Stellen mit gut durchdachten Gitarrenriffs, die teilweise melodische Einflüsse enthalten, unterwandert wird.

Los geht das Album mit dem Titel Terrorist. Entsprechend der Thematik beginnt der Song mit mächtigen Screams. Das Schlagzeug hämmert im Hintergrund und befindet sich nach einem kurzen Verlauf zusammen mit den Saiteninstrumenten im Tempomodus. Es folgt eine Geschwindigkeitsreduzierung. Dann geht es wieder im Vollspeedmodus weiter. Markante Screams erzählen vom Terror in unserer heutigen, leider realen Welt. Wahnsinnig gewordene Psychopathen, Neonazis, Rassisten, theokratische Extremisten, religiöse Fanatiker, verwirrte Terroristen etc. Blut klebt an all diesen Händen. Der Song endet mit der Aussage: Willkommen in der Neuen Welt! Nach einem Geschwindigkeitswechsel gehen die Gitarren zum Ende hin nochmals auf Tempo.

Blood Shot Eyes ist Lied Nummer zwei. Die Saiteninstrumente beginnen den Song. Die Leadgitarre trägt einige harmonische Töne bei, bevor sie später zusammen mit dem Schlagzeug und den Scrams in eine aggressive Phase gerät. Zwischendurch werden immer wieder einige melodische Passagen eingefügt. Das Schlagzeug klopft gewaltig im Old School Black Metal Modus weiter und die Vocals berichten von Müttern, die ihre Kinder im Krieg für Öl und Boden verlieren. Blut für den Krieg! Blut für den Stolz! Der Geruch des Todes ist allgegenwärtig. Der Geruch von verbranntem Menschenfleisch liegt in der Luft und im Maschinengewehrfeuer sterben die Soldaten. Blutige Augen! Nach einem kurzen Tempowechsel geht der Song bis zum Schluss noch mal in den Vollspeed Modus.

Der folgende Track ist The Deaf And The Blind. Zunächst hört man eine Stimme, die dann in eine melodische Passage übergeht und durch passende Screams ergänzt wird. Die Saiteninstrumente erzielen eine voluminöse, dunkle Wirkung. Das Schlagzeug gerät wieder in den Black Metal Modus und zwischendurch hört man wieder die Sprechstimme. Die Screams führen den Song zusammen mit den Saiteninstrumenten in leicht melodischer Weise weiter.
Die Lyrics behandeln den blinden Glauben bis hin zu einer vergifteten Absolution.

In dem Song Südland Schwarzmetall geht es um falsche Propheten und Engel, die fallen werden. Verkaufte Seelen im Kampf gegen die Antigötter vereinigen sich im Geiste des Südland Schwarzmetalls!
In diesem Sinne beginnen die Saiteninstrumente, das Schlagzeug und die Screams sehr temporeich.
Im Verlauf steuern die Gitarren einige melodischen Einflüsse bei. Später mündet das Geschehen unter dem Einfluss der markanten Screams von Zorn in einen aggressiven Teil. Das Schlagzeug befindet sich im Vollgasmodus und wird durch die Gitarre leicht melodisch unterstützt. Es erfolgt im Verlauf unter Führung des Schlagzeugs eine Tempoanpassung, die bis zum Schluss durch die Saiteninstrumente dominiert wird.

Das Stück Bloodlust beginnt mit bösen Screams, die unter „Schlagzeugfeuer“ stattfinden. Nach einem kurzen Tempowechsel spielen die Drums mit einer hohen Schlagfrequenz im Old School Black Metal Modus weiter. Die Gitarren begleiten das Geschehen, bis die Vocals wieder einsetzen. Der Schlagzeuger prügelt weiter auf seine Felle ein, bevor sich die Gitarre in den Vordergrund spielt und die Vocals vom Blutrausch in Verbindung mit blutgetränkter Erde, Rassenkriegen und geschlossenen Grenzen erzählen. Die Geschichte wiederholt sich! Massiver Hass, blinder Fanatismus, Holocaust, religiöse Fanatiker, Geld, falscher Stolz etc. entwickeln sich zur Schreckensherrschaft und dadurch zum weltweiten Blutrausch.

Geistige Erlösung, Schaffung einer neuen Weltordnung? Ist das Satans Herrschaft, das Ende der Menschheit? Diese Frage stellt sich im Song Pandemic Blood. In diesem Sinne schreiten die Saiteninstrumente zusammen mit dem Schlagzeug zunächst im Mid-Tempo voran. Dann geht das Ganze im Tempomodus unter dem Einsatz von brutal wirkenden Vocals voran. Die Gitarren begleiten das Geschehen, während die Screams immer aggressiver werden und eine geisterbehaftete Wirkung ausstrahlen. Das Schlagzeug klopft bis zum Ende immer wieder einmal im guten alten Black Metal Modus dazwischen.

Slawa Ukrajini ist der vorletzte Song des Albums. Die Gitarren beginnen hier taktvoll und bereiten die Einleitung von aggressiven Vocals vor, die von schnellen Schlagzeugbeats unterstützt werden.
Die Saiteninstrumente passen sich im Hintergrund melodisch an und „hellen“ das schwarzmetalische Soundbild auf. Das Schlagzeug steigert dann das Tempo und der Gesang bleibt aggressiv. Zum Ende hin entwickelt sich das Geschehen unter Einfluss der Voices und der Gitarre harmonisch.
Textlich geht des hier um den Freiheitskampf der Ukrainer gegen die Invasoren.

Der letzte Song des Albums ist der gleichnamige Albumtitel, nämlich Death Created By Man.
Der Text handelt von Aschewolken, die die einst schöne Welt überdecken und das von Menschen geschaffene Werk des Todes darstellen. Die Metapher soll wohl aufzeigen, das das, was einmal lebte, bedingt durch Menschenschuld nie wieder leben wird!
Musikalisch wird die Handlung durch die Saiteninstrumente harmonisch dargestellt. Nach einer kurzen Sprecheinlage geht die Gitarre in Verbindung mit dem Schlagzeug auf Tempo. Der Gesang kommt in aggressiver Form hinzu und die Gitarre verbreitet im Hintergrund einen leicht melodischen Eindruck. Bis zum Songende mischen sich böse Screams in das Klangbild ein.

Fazit:
Es handelt sich bei Death Created By Man um ein gutes, raues, gradliniges Old School Black Metal Album, das den traditionellen schwarzmetalischen Grundtönen freien Lauf lässt. Ergänzt wird das Soundbild um einige melodischen Komponenten, die durch die Gitarren im Hintergrund eingespielt werden. Den einzelnen Songs des Werkes wird dadurch ein abwechslungsreicher, harmonischer Charakter vermittelt, der als Antipode zu den aggressiven Passagen wirkt.
Besonders hervorzuheben sind die ausdrucksvollen und variablen Screams des Sängers Zorn, die in Verbindung mit den schnellen Schlagzeugbeats und den gut gesetzten Tempoanpassungen das Werk nicht nur für die schwarzmetalischen Puristen zugänglich machen.
Das Album kann man bei Bandcamp auf elektronischem Wege erhalten. Wer eine CD sein eigen nennen möchte und genau das ist hier erstrebenswert, der kann eine E-mail an order@morbus-dei.de senden und sich den Silberling physisch beschaffen!

BandMorbus Dei
AlbumDeath Created By Man
Titel1. Terrorist 2:53
2. Blood Shot Eyes 2:53
3.The Deaf And The Blind 3:25
4. Südland Schwarzmetall 2:47
5. Bloodlust 3:01
6. Pandemic Blood 3:05
7. Slawa Ukrajini 3:56
8. Death Created By Man 3:08
Gesamt: 25:08
LabelIndependent
GenreBlack Metal
StudioalbumNr. 1
Veröffentlicht15. Sept. 2022
HerkunftDeutschland / Bayern
Gründung2019
MembersZorn: Gesang
Pain: Gitarre
Arbor: Bass
Mannaz: Schlagzeug

Verfasst im Oktober 2022
von Roland Hesse

 

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