Damit das Bavarian Battle vom 31. Mai bis zum 1. Juni 2024 stattfinden konnte, haben Vereinsmitglieder bereits am Samstag der Vorwoche und am Donnerstag vor dem Eröffnungstag diverse Vorbereitungen für den Aufbau des diesjährigen Bavarian Battle Open Airs vorgenommen.
Im Hinblick auf die späteren Ausführungen und für alle, die es nicht wissen, sei an dieser Stelle erwähnt, dass das Bavarian Battle Open Air eine der Veranstaltungen ist, die von dem gemeinnützigen Verein BB Events e.V. durchgeführt werden.
Eine weitere wichtige Aufgabe, die sich der Verein zum Ziel gesetzt hat, ist die Förderung von talentierten Musikern und Nachwuchsbands. Sämtliche Mitglieder arbeiten ehrenamtlich, sind über die Musik und vielleicht auch durch das gemeinsame Metal Lebensgefühl gewissermaßen miteinander verbunden. Wer Näheres über BB Events e.V. wissen möchte, kann sich über die Vereinsseite im Internet weitere Informationen holen.
Nun zum weiteren Verlauf des Festivals: Nachdem der gesamte Aufbau abgeschlossen war und die logistischen Ziele erreicht wurden, konnte das Event starten. Im Vorfeld hatte allerdings das Thema Wetter eine hohe Priorität eingenommen, da die Vorhersage nichts Gutes verheißen ließ. Mit anderen Worten: Es wurde ein intensives Regenwochenende erwartet. Entsprechend intensiv waren die Vorbereitungsmaßnahmen zu diesem Thema. (Ausweichparkplätze, Regenschutz, ein zusätzliches Zelt für den Aufenthalt der Besucher etc.) Am Ende blieb nur das Prinzip Hoffnung, dass es nicht so schlimm kommen würde wie vorhergesagt. Es kamen seitens der Besucher immer wieder Zweifel auf, ob das Bavarian Battle 2024 überhaupt stattfinden könne. Letztendlich bestätigte der Veranstalter den Start des Festivals. Es war mit 1000 Besuchern ausverkauft.
Die Öffnung des Campgrounds war auf 12 Uhr festgesetzt. Bereits zu Tagesbeginn regnete es bereits heftig, sodass sich die Festivalleitung entschloss, das Gelände schon etwas früher zu öffnen. Zunächst einmal war es das Ziel, die Fahrzeuge der Besucher so abzustellen, dass sie das Gelände wieder einigermaßen problemlos verlassen konnten. Nachdem die Autos, Zelte und Pavillons untergebracht waren, wanderten die Metalheads durch den knöcheltiefen Schlamm in Richtung Eingang zum Festivalgelände, um sich ihre Einlassbändchen zu holen.
Um 16 Uhr eröffneten die Biaschtl Bois das Bavarian Battle Open Air 2024. Inzwischen hatte der Regen aufgehört. Das Geläuf vor der Bühne war bereits gut durchtränkt. Es fanden sich einige Metalheads ein, die den Biergetränkten Motorpunk der Biaschtl Bois feierten.
Danach kam ein „alter Bekannter“ des Bavarian Battle, nämlich Lukas Haidinger, dieses Mal mit Distaste auf die Bühne. Die Österreicher drückten dem Publikum ihre Brutal Death Metal Schwingungen in die Gehörgänge. Die beiden Gitarristen brachten augenscheinlich ihre Saiten fast zum Glühen und der Frontmann forderte zum Headbangen auf. Den Metalheads machte es augenscheinlich Spaß.
Es folgte Infest. Die Death Trasher aus Serbien brachten mit ihrem Hochgeschwindigkeitssound die Metalheads vor der Bühne ziemlich in Bewegung. Die Metalschar füllte den Raum vor der Bühne und das Haupthaar wurde immer wieder geschwungen. Der Frontmann bedankte sich zwischendurch für den Support bei den Metalheads. Mit viel Applaus wurde die Band nach Beendigung ihres letzten Gigs verabschiedet.
Jetzt kamen mit Battlecreek wieder gern gesehene Gäste des Bavarian Battle auf die Bühne. Die Trasher, die aus der Umgebung von Schnaitsee kommen, hatten hier ein Heimspiel. Passend zum Wetter spielte die Combo auch einen Song aus ihrem ersten Album mit dem Titel Slaughter in the Water. Der Heimvorteil der Band machte sich auch vor der Bühne bemerkbar, denn die schwarze Meute stand immer dichter und wühlte sich durch den Schlamm. Zum Ende ihres Sets wurde auch
Battlecreek vom Publikum mit viel Beifall bedacht.
Die Uhr zeigte mittlerweile 20 Uhr 30 an. Die Black Metaler von The Spirit aus Saarbrücken betraten nun die Bühne. Auch heute zeichneten sich die Schwarzmetaler mit includierten Deathstrukturen wieder durch ihre teils komplex dargebrachte Spielweise aus. Nach ruhig angespielten, zunächst sanft wirkenden Tönen erfolgten wieder energische, druckvolle Passagen. Ohne Ansprache zog die Band ihren Gig bis fast zum Ende durch. Vor dem letzten Song bedankte sich der Frontman bei den Metalheads, mit dem Hinweis, dass es im Backstagebereich genauso schlammbehaftet ausschaut wie vor der Bühne.
Mit The Clouds of Damnation verabschiedete sich The Spirit. Die Gitarren wechselten hier nochmals zwischen filigran und dem Old School Black Metal Modus. Ein gelungener Abschlusssong!
Nach acht Jahren fanden sich die Death/Thrash Metaler von Nervecell aus dem fernen Dubai wieder auf der Bavarian Battle Bühne ein. „Na und wen sah man da am Bass wartend stehen?“, genau, natürlich den Lukas Haidinger, der gleich den zahlreich erschienenen Metalhead seine Vocals um die Ohren hauen sollte. Die Combo legte gleich mächtig los, so als gäbe es kein Morgen mehr. Das zahlreich erschienene Publikum war in bester Stimmung. Explosionsartig schallten die Vocals durch den Nachthimmel, sodass gerüchteweise sogar Hades aus seiner Unterwelt heraus kam und durch den Schlamm blickte. Aus der Death Metal Walze hörte man immer wieder orientalisch wirkende Tonfolgen heraus. Zum Schluss verabschiedete sich der Frontmann beim Publikum und so mancher fragte sich, bei wie vielen Bands der Lukas Haidinger wohl aktiv ist?
Jetzt wurde es Zeit für den Freitag Headliner! Rotting Christ, mit ihrem charismatischen Frontmann Sakis Tolis. Das letzte Mal wurde die Band im Jahre 2015 auf dem Bavarian Battle Open Air gesichtet, damals noch in Pfaffing. Zu Beginn des Sets wurde mit 666 gleich ein Klassiker gespielt.
Die Bühne war meist blau, grün und manchmal auch rot beleuchtet. Der leichte Nieselregen legte sich über die Metalheads. Man kann sagen, dem Soundbild nach, eine angemessene Umgebung! Die Band spielte neben Klassikern wie Apage Satana, King Of A Stellar War oder Non Serviam mit Like Father Like Son auch einen neuen Song aus dem Pro Xristou Album. Das Publikum stand bis zu den Knöcheln im Morast und war restlos begeistert. Der Abschlusssong des Abends war Raven. Nach Beendigung des Stückes verließ die Band, getragen durch einen nicht zu überhörenden Applaus, die Bühne und viele durchnässte Metalheads machten sich auf in Richtung Bar und gönnten sich noch einige Getränke.
Die Niederschläge wurden unterdessen immer intensiver. Der eine oder andere konnte bei einem späteren Gang in sein Zelt schon den Wasserstand ablesen.
In der Nacht regnete es heftig, ohne Unterbrechung durch. Am nächsten Morgen kamen noch heftige Windböen hinzu. Einige Festivalteilnehmer ergriffen bereits jetzt die Flucht, andere ließen sich nicht entmutigen, nahmen an dem traditionellen Weißwurstessen teil und ließen sich von dem Liedermacher Andreas Kalb unterhalten. Zu diesem Zeitpunkt wussten die Festivalbesucher noch nicht, dass dies die „Henkersmalzeit“ war. Das Festival wurde kurze Zeit später abgesagt. Die Verantwortlichen konnten das Wohlergehen und die Sicherheit der Menschen nicht gefährden. Soweit ersichtlich, haben nahezu alle Teilnehmer des Festivals die Entscheidung der Festivalleitung nicht nur akzeptiert, sondern auch begrüßt.
Die Abreise des Metalvolkes verzögerte sich jedoch in vielen Fällen, weil viele Fahrzeuge mit Ladern oder Traktoren auf die befestigten Wege gezogen werden mussten. Hilfsbreite Landwirte halfen hier dankenswerterweise mit.
Im Dauerregen wurden die Aufräumarbeiten durchgeführt. Was übrig blieb, waren enttäuschte, traurige, aber verständnisvolle Menschen, die einen wunderbaren ersten Festivaltag erlebt hatten
An dieser Stelle möchten wir auf unsere Einleitung zu diesem Bericht zurückkommen. Der Verein BB Events e.V. ist ein gemeinnütziger und kein gewinnorientierter Verein. Deshalb sind die Rück-lagen nur im begrenzten Umfang vorhanden.
Durch die aktuellen Geschehnisse entstehen sehr hohe Kosten und vermutlich auch Folgekosten für den Verein, wie z.B. durch die gebuchten Flüge der Bands, das teilweise zerstörte Equipment und vor allem durch die entstandenen Flurschäden. Zudem sind u. a. die kalkulierten Einnahmen, beispielsweise der Getränkeumsätze etc. des zweiten Festivaltages ausgeblieben.
Aus dieser Ursache heraus bittet BB Events e.V. die Metal-Gemeinde, soweit es für den Einzelnen möglich ist, um Unterstützung in Form einer Spende zu Gunsten des Vereins.
Die Bankverbindung lautet:
BB Events e.V.
IBAN: DE27 7115 0000 0500 7675 53
metalreports.de sowie die Expliziten Zungen unterstützen die Bitte des Vereins! Wir möchten nicht, dass eine jahrelange Arbeit mit Herzblut im Sinne des Metals durch finanzielle Probleme in Gefahr gerät.
Verfasst im Juni 2024
von Roland Hesse