CD Review – Almucantarat – Weightlessness

Schwerelos schweben die atmosphärischen Black Metal Klänge, die aus dem Fernen Wladiwostok zu hören sind, in unsere Breitengrade. Zu hören sind sie auf dem Album Weightlessness von Almucantarat das am 5. Jan. 2024 erschienen ist. Gegründet wurde das Projekt Almucantarat von Ammanas, der alle Instrumente einspielt und Mikal Fatale, der die Vocals beisteuert. Aufgefangen werden die Töne mittels einer CD, die über das Label Black Blood Records vertrieben wird. Das Werk besteht aus acht Tracks und weist eine Gesamtspieldauer von ca. 43 Minuten auf.

Der erste Song des Albums ist Abyss Gargantua. Er beginnt mit atmosphärisch, dahinschreitenden Synthesizer Anschlägen, die ruhig durch den Äther gleiten. Später fügen sich die Screams in das Geschehen ein. Zusammen mit den Bässen wird das Lied durch eine ruhige, sphärische Gitarrenbegleitung getragen. In der Folge vermitteln die Vocals einen gespenstisch wirkenden Eindruck. Dann erfolgt ein Rhythmuswechsel in melodisch untermalte Clean Vocals.
Plötzlich, wie aus dem Nichts geht das Schlagzeug in den Tempomodus, die Gitarren folgen und die Voices wirken aggressiv. Später wird das Soundbild in einen Klangteppich eingebunden, der auffällig durch die Leadgitarre geführt wird. Danach folgt ein ruhiger, melodischer Part, in dem wieder der Cleargesang übernimmt. Zum Ende hin wird es noch mal etwas aggressiver im Klangbild, unter Beibehaltung des melodischen Einflusses. Die Screams wirken böse. Der Synthesizer beendet das Stück.

Es folgt nun Anion. Die Drums und die Saiteninstrumente beginnen den Song in ruhiger atmosphärischer Weise. In der Folge mischen sich die Screams ein und werden danach durch Clearvocals abgelöst. Ruhig und rhythmisch führt das Schlagzeug weiter. Die Screams wechseln mit den Clearvocals. Das Ganze wird durch eine sehr melodische Begleitung der Saiteninstrumente ergänzt. Die Voices vermitteln dem Song einen nachdenklichen und gefühlvollen Charakter. In der Folge wird das Tempo abermals reduziert. Es folgen Clearvoices die durch ansprechende Gitarrenakkorde unterstützt werden. Unter melodisch, atmosphärischem Einfluss geht das Stück ruhig weiter. Die Screams wirken zum Ende hin aggressiv, werden aber durch die Clearvocals im Vordergrund etwas „gemäßigt“.

Imponderability ist der nächste Track. Der Synthesizer eröffnet das Stück zusammen mit den Saiteninstrumenten im Mid-Tempo. Es wird ein angenehmes Soundbild vermittelt, das später durch ansprechende Scream Vocals ergänzt wird. Im weiteren Verlauf bilden sich schöne Melodien heraus, die Vordergründig durch Gitarrenakkorde erzeugt werden. Danach kommt es zu einem Rhythmuswechsel, für den das Schlagzeug verantwortlich ist. Es folgen leidend wirkende Voices unter Synthesizer Begleitung. Dann gehen die Drums in den Tempomodus und die Stimme wird aggressiv. Die Gitarren unterstützen das Ganze mit Volumen. Es folgt wieder eine ausgeprägte melodische Phase unter Beibehaltung der böse wirkenden Screams. Zum Ende hin, gleitet der Song durch weiter hin melodische Einflüsse in eine getragene Atmosphäre die durch die Saiteninstrumente und den Synthesizer geprägt ist.

Weiter geht es mit dem Stück The Apparition. Textlich geht es um einen Protagonisten, der sich im Nichts verloren hat. Er fühlt sich verzweifelt und alleine. Leidend in der Dunkelheit und von innen heraus zerrissen will er mehr als man ihm geben kann. Entsprechend ruhig gleiten der Synthesizer und die Saiteninstrumente langsam und melodisch voran. Die Screams erzählen die Geschichte so, dass aufgrund dessen eine traurige Stimmungslage entsteht. Es herrscht ein schöner, Gitarreneinfluss, der die leidend wirkenden Voices begleitet, die später etwas aggressiver werden. Das Schlagzeug geht kurz „auf Tempo“ und die Gitarren setzen melodisch die Schwerpunkte. Die Screams erscheinen weiter“ leidend“ und die melodischen Sphären werden bis zum Ende des Songs beibehalten.

Es kommt nun Mist an die Reihe. Dem Titel zufolge beginnen die Saiteninstrumente melodisch getragen. Danach setzten die Screams ein und das Schlagzeug sowie die Gitarren vermitteln den Eindruck als würde man „gefühlt“ eine Wanderung durch eine Nebellandschaft machen. Das Soundbild strahlt Ruhe aus und wirkt melodisch. Später werden die Voices unter Beibehaltung der Melodie aggressiver, bis sich das Stück mittels ruhiger Gitarrenanschlägen wieder in dunkle Sphären begibt. Zum Schluss vermitteln die Screams einen in der Wirkung schönen „hässlichen Eindruck“!

Into The Void ist der nächste Titel. Einem melodischen Beginn folgen langsam, getragene, Screams, die durch die Leadgitarre ausdrucksstark begleitet werden. Die Melodie kann den Hörer „gefühlt“ in die Vorstellung versetzten, als würde er in eine imaginäre Welt eintauchen. Das Schlagzeug führt weiter und die Gitarren spielen eine ruhige, ausdrucksvolle Passage. Im Verlauf, werden die Voices aggressiv. Das Schlagzeug steigert das Tempo und die Instrumente erzeugen weiter einen melodischen Eindruck. Ruhig wird der Song zu Ende geführt.

Tethered beginnt mit dem Einsatz des Synthesizers und den Saiteninstrumenten, die atmosphärische Klangfolgen erzeugen. Dann kommen schön „böse“ wirkende Screams hinzu, die von einem Inneren erzählen, das tief unten in der Dunkelheit vergraben ist. Getarnt durch Masken und Lügen, die sich in unser Leben schleichen, verschwenden wir unsere Tage. Am Ende des Lebens werden wir Zeugnis ablegen. Die Lügen werden vor den Augen des wahren Gottes zusammen fallen.
Musikalisch geht es mit einer Temposteigerung weiter, die durch das Schlagzeug angeführt wird. Das Klangbild ist melodisch und der Gesang wirkt dominant. Die Drums erhöhen die Schlagzahl abermals und die Screams, unterstützt durch die Saiteninstrumente vermitteln einen aggressiven, dunklen Eindruck. Eine Gitarre schiebt sich melodisch nach vorne, bevor der Sound atmosphärisch zu seinem Ende kommt.

Das finale Stück ist Petrichor. Der Track beginnt ruhig und melodisch, als würde man „gefühlt“ eine Wanderung durch eine Landschaft machen. Im Verlauf werden die Bässe dominanter, das Schlagzeug und der Synthesizer erzeugen ein melodisches Klangbild, dass basslastig weitergeführt wird. Dunkel und melodisch geht der ansprechende Song seinem Ende zu.

Fazit:
Bei dem Album Weightlessness von Amlucantarat handelt es sich um ein atmosphärisches Black Metal Album, dass durch viele melodische Einflüsse und einen dominanten Gesang geprägt ist. Je nach Songstruktur werden manchmal Screams, manchmal auch Clear Gesang angewendet. Der Ausdruck der Voices wird zum einen ruhig, oft melodisch atmosphärisch, aber auch aggressiv dargestellt. Einige Songs wirken dunkel in der Aussagekraft. Der Synthesizer und die Saiteninstrumente strahlen eine starke Präsenz aus. Auffällig sind auch einzelne, ansprechende Gitarrenparts die das Soundbild zum Teil interessant beeinflussen.
Alles in allem handelt es sich bei Weightlessness um ein schönes, gefälliges Black Metal Album mit atmosphärischer Ausstrahlung
Erhältlich ist es als Digipack CD oder wenn es sein muss auch zum Herunterladen.

BandAlmucantarat
AlbumWeightlessness
Titel1. Abyss Gargantua 6:43
2. Anion 6:37
3. Imponderability 5:02
4. The Apparition 4:56
5. Mist 4:18
6. Into The Void 5:24
7. Tethered 6:02
8. Petrichor 4:13

Gesamtspieldauer 43:15
LabelBlack Blood Records
GenreAtmosphärischer Black Metal
StudioalbumNr. 1
Veröffentlicht05. Jan. 2024
HerkunftRussland / Wladiwostok
Gründung2023
MembersMikal Fatale: Vocals
Ammanas: Alle Instrumente

Verfasst im Juli 2024
von Roland Hesse

 

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