Es bewegte sich wieder etwas im Metal Untergrund! Die neu gegründete „Münchner Schwarzmetal Combo“ Dark Solstice, gab am 17. Mai 2025 im Jugendzentrum Freising, im Rahmen der „Dark Nights“, ihr erstes Live Konzert. Für diesen besonderen Anlass, präsentierten die Münchner Musiker, dem Publikum Songs aus ihrer aktuellen EP, sowie einige Stücke, die extra für diesen Abend arrangiert wurden.Danach erschienen die depressive Black Metaler von Sterbenswille aus Altötting, sowie die Dorfner Black/Death Metal Combo von Abyss auf der Bühne des Jugendzentrums und bereicherten den Abend durch ihre „lieblichen Klänge“!
Nachdem sich ca. 80 Gäste, denen man die Vorfreude im Gesicht ansehen konnte, vor der Bühne einfanden, startete
Dark Solstice pünktlich um 20 Uhr 30 mit ihrem Jubiläumsgig. Der erste Song war The Last Light.
Nach dem Intro legten die fünf Münchner los. Das Schlagzeug an dem Jakob Burde, saß ging auf Tempo. Dann kamen die Screams von Jonathan Rittirsch hinzu. Die Gitarren begleiteten druckvoll und im Verlauf wurden die Screams „dreckiger“ und intensiver. Die Drums befanden sich im Vollspeed. Danach folgten melodische Gitarrenakkorde, die das Stück interessant abrundeten. Dann kam The Mire an die Reihe. Das Schlagzeug feuerte wieder aus allen Rohren und der Frontmann setzte seine Stimme flexibel ein. Unterschiedliche Spielgeschwindigkeiten, bei komplexen Akkorden, geführt durch die Gitarren und ein druckvoller Bass, sowie doombehaftete Passagen zeichneten das Stück aus.
Anschließend stellte der Frontmann die Band vor und bedankte sich beim Publikum für die Unterstützung. Er brachte den Hinweis, dass in der nächsten Woche die neue Scheibe, die den Titel Where Black Stars Beckon trägt, erscheint und „vereinbarte ein Treffen „mit der schwarzen Meute“, nach dem Auftritt am Merch-Stand.
Um einen Vorgeschmack auf den neuen Tonträger zu erhalten, wurden nun die drei Tracks der EP dem Publikum dargebracht. Pathways wurde durch ein ruhiges, melodisches Gitarrenspiel der Leadgitarre, die Michael Wöß in der Hand hielt, eingeleitet. Mittels Unterstützung der Rhythmusgitarre von Alexander Meyer, den Bassfolgen von Maurice Gerczuk, sowie den zwischen Screams und Cleangesang wechselnden Voices des Frontmannes, entwickelte das Stück, auch bedingt durch den immer wiederkehrenden melodischen Einfluss einen sehr harmonischen Ausdruck. An diesem hatten die Saiteninstrumente einen großen Anteil. Die schwarze Meute vor der Bühne quittierte diesen ansprechenden Song mit viel Beifall. Weiter ging es mit Track Nummer zwei der EP „Open“! Hier war der Frontmann gefordert! Er drückte dem Publikum seine Voices gnadenlos vor die Brust. Das Schlagzeug gab Dauerfeuer und die Gitarrensaiten kamen wohl zum Glühen. Es folgte jetzt noch die Vorstellung des Abschlusssongs der EP. Where Black Stars Beckon wurde druckvoll dargebracht. Das Schlagzeug und die Gitarrenfraktion hetzten ihren Frontmann von einer Bühnenseite zur anderen! Auch hier kamen immer wieder schöne Gitarrenriffs „in das Spiel“. Dieser Song brachte der Band viel Beifall ein.
Das vorletzte Stück des Sets war Eye Of The Storm. Nach einem ruhigen Beginn steigerte sich das Tempo. Nachdem der Frontmann zunächst seine Screams durch die Halle schweben ließ, durften später die Saiteninstrumente übernehmen. Auch das Schlagzeug rückte im Verlauf das eine und andere Mal in den Vordergrund. Zum Ende hin ließ Michael Woess im Rahmen eines ansprechenden Solos „seine Gitarre singen“! Bevor das finale Stück, nämlich The Descent an die Reihe kam, wies der Frontmann nochmals auf das Band Merch hin. In dem grundsätzlich druckvollen Song fanden sehr ansprechende, melodische Gitarrenriffs bei wechselndem Tempo statt.
Es war eine erfolgreiche Premiere von Dark Solstice! Das Publikum verabschiedete die Musiker mit viel Applaus.
Die zweite Band des Abends war Sterbenswille.
Nach einem kurzen Soundcheck wurde das Intro eingespielt und die vier Schwarzmetaler aus Altötting, die von Beginn an das Publikum mit ihrem dunklen, atmosphärisch, depressiv wirkendem Soundbild in Gefangenschaft nahmen, begannen mit dem Song Bela Core. Andy Leitermann, der Frontmann am Mikro, ließ gleich zu Beginn, seiner variantenreichen Stimme, die er je nach Songverlauf zwischen Screams und Growls einsetzte, freien Lauf! Unterstützt wurde er von Andy Kühnel, der an den Drums saß und „gleich mächtig „Gas“gab! Die Gitarre, die Matthias Ludwig in der Hand hielt, erzeugte zeitweise ordentlich Druck. Verantwortlich für die tiefen Töne war Jörg Locker, der zu Beginn des Sets das Soundbild durch sein mystisches Outfit abrundete.
Weiter ging es mit Nocturnal Thoughts. Nach einer schönen, ruhigen Gitarreneinleitung folgten Screams, die intensiv von den Saiteninstrumenten begleitet wurden. Die Drums spielten mit hoher Frequenz. Es wurden immer wieder schöne, bedächtig ausgespielte Gitarrenriffs dargebracht die eine melodische Abrundung hatten. Der nächste Song war Call From The Mountain. Auch hier kamen ruhige, angeschlagene Gitarrentöne in das Spiel. Dann folgten die Bässe und das Schlagzeug ging in den Speedmodus. Die Voices wirkten klagend und es fanden melodische, traurig erscheinende Gitarrenriffs statt.
Mit Depression, Drawing In The Despair, Breath Of Silence und Verzweiflung wurden jetzt Lieder gespielt, bei denen das schwarze Publikum vor der Bühne auffällig konzentriert zuhörte. Wunderbar melodisch ausgespielte Gitarrenriffs, schöne Bassfolgen und als Antipode zu den langsamen Passagen auch wütende Screams, unter hohem Schlagzeugtempo, zeichneten die dunklen Songs aus. Dann kam Chaos Inside an die Reihe. Das Stück begann wieder mit einer schönen, melodischen Einleitung durch die Saiteninstrumente unter Schlagzeugbegleitung und durch den Bass unterlegt. Im Verlauf fanden Wechsel zwischen einem aggressiven, durch Screams dominierten und einem melancholisch, melodisch wirkenden Klangbild statt. Das Publikum quittierte den Song mit viel Beifall! Auch das nächste Lied, Unheeded, wurde ruhig durch die Gitarre eingeleitet. Es entwickelte sich im Soundgefüge, bedingt auch durch die gefühlvollen Anschläge, eine depressiv wirkende Atmosphäre. Das Publikum war, während dieses Stückes wieder sehr aufmerksam, zumindest bis zum Ende des Songs. Danach gab es einen ordentlichen Applaus für die Band.
Dunkelheit und Zerfall waren die letzten beiden Songs von Sterbenswille an diesem Abend.
Bei diesen beiden Stücken kam wieder die flexible, stimmliche Anpassung des Frontmanns auffällig zur Geltung. Screams und Growls bis hin zur Cleanstimme vermittelten den Songs eine gewisse Dramaturgie. Mal melodisch behaftet, mal traurig oder auch aggressiv. Hinzu kam der Kerzenschein von der Bühne und die dunkle Atmosphäre im Saal. Ein schöner Abschluss! Zu erwähnen wäre noch, dass das gesamte Set, passend zur Aussagekraft der Songs, ohne jegliche Anmerkung oder Ansage durch die Bandmembers durchgespielt wurde. Es gab viel Beifall für diesen Auftritt! Das folgende Outro begleitete das Publikum aus dem Saal.
Um 23 Uhr kamen dann die fünf Black/Death Metaler von Abyss aus Dorfen auf die Bühne. Ab jetzt änderte sich wieder die Tonlage und damit auch die Stimmung beim Publikum im Saal. Nach einem kurzen Soundcheck gingen die Lichter aus, der Nebel stieg auf und los ging es mit The Chasm. Nach einer kurzen Einspielung folgte ein Schlagzeugfeuer, für das Raimund zuständig war. Im Anschluss presste der Vocalist und Frontmann Pepper, der immer wieder gesangliche Unterstützung bei seinem Gitarristen Andrew fand, dem Publikum die Vocals vor die Brust!
The Tempest war der nächste Song. Die Drums fingen bei der auftretenden Geschwindigkeit „gefühlt“fast Feuer und die dann folgenden Growls, die in Abwechslung mit den Screams stattfanden, flogen aggressiv durch den Saal. Zwischendurch spielte Sebi, der die Rhythmusgitarre hielt und Andrew mit seiner Lead Gitarre versöhnliche milde, harmonisch klingende Töne. Es gab viel Beifall vom Publikum für diesen Song. Danach kam Pallid Void an die Reihe. Nach einer ruhigen Einspielung ging es sofort wieder „zur Sache“! Die Drums begaben sich in den Tempomodus und der Frontmann versprühte aggressive Screams, die er vereinzelt in markante Growls tauschte. Der Bass, den Lulu in der Hand hielt, drückte dazu und die Gitarren begleiteten ihren Sänger intensiv.
Weiter ging es mit Odi Profanum Vulgus Et Arceo. Getrieben durch das Schlagzeug und die Saiteninstrumente, pressten die Protagonisten dem Publikum im Wechsel ihre intensiven Screams und Growls entgegen! Es war ein druckvoller Song! Dem Beifall nach hat es der schwarzen Meute vor der Bühne gut gefallen!
Nun wurde Pantheon gespielt. Nach einer temporeichen Schlagzeugeinlage, folgte ein schöner -Rhythmuswechsel und intensive Bassfolgen. Die Growls und die Screams entwickelten sich tief und intensiv. Zum Ende des Songs kam noch ein melodischer Einfluss zur Geltung.
Der Frontmann gab nach Beendigung des Liedes bekannt, das die Band dieses Stück hier zum ersten Mal gespielt hat. Es gab dafür reichlichen Applaus vom Publikum!
Der vorletzte Song war dann Demiurge. Die Gitarren drückten mächtig und unterlegten die intensiven Vocals der beiden „Gesangbevollmächtigten“. Es stieg Nebel von der Bühne auf! Der Song wirkte teils interessant atonal, wurde aber immer wieder durch harmonische Gitarrenriffs unterwandet. Das Schlagzeug klopfte dazwischen.
Jetzt kündigte der Frontmann den letzten Song an. Es war Media In Vita In Morte Sumus. Er bedankte sich beim Publikum für die Unterstützung. Nach einer längeren, ruhigen Einleitung ließ der Sänger seinen Growls freien Lauf. Dann kam eine kurze Tempoverlangsamung mit einer ruhigen Gitarreneinspielung, bevor es später noch mal „voll zur Sache“ ging, wohl ganz nach dem Geschmack der „Schwarzen“ vor der Bühne. Versöhnlich und ruhig fand der Song dann (fast) sein Ende. Abyss wurde mit viel Beifall verabschiedet!
Augenscheinlich gut gelaunt verließen die Anwesenden den Saal. Der eine oder andere Teilnehmer ließ sich am Merch Stand noch ein Bierchen schmecken. Es war Meinungsübergreifend ein sehr schönes Club-Konzert im Jugendzentrum, das nach Wiederholung ruft!
Verfasst im Mai 2025
von Roland Hesse
alle Fotos von Roland Hesse
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