Anno 2009 wurden Lost Eterenity von Frank List und Philipp Gollmer als „loses Projekt“ gegründet. Nachdem Swen Dettmann hinzustieß, bekam die Band ihren Namen. Seitdem erfolgten einige Besetzungswechsel. Im Mai 2015 wurde die EP The Path To Eternity veröffentlicht.
Zehn Jahre später, am 30. Mai 2025, erschien nun das erste Studioalbum, dass den Titel „Fragments Of Truth“ trägt.
Es beginnt mit dem Intro. Melodisch setzen die Saiteninstrumente im Mid-Tempo ein und bilden unter Schlagzeugbegleitung, bei einer Temposteigerung, eine ansprechende Melodie ab,
die bei dem zweiten Track des Albums, Get Into Death, durch wuchtige Gitarren ergänzt wird. Das Schlagzeug beginnt und treibt die Gitarren, zusammen mit dem Bass voran, ohne dabei den melodischen Ansatz zu verlieren. Clean Gesang kommt hinzu, während die Gitarren druckvoll agieren. Die Voices erzählen
von dem Leben der nächsten Generationen, die aufgrund wirtschaftlicher Interessen in ihrer Existenz bedroht sind. Die Gier des Menschen beeinflusst die Machtinteressen. Die Kontrolle der Handelnden wird sich dem Einfluss der Macht nicht entgegensetzten können. Die Vernunft wird wohl ausbleiben.
In diesem Sinne geht es mit den Gitarren weiter, die in Verbindung mit dem Schlagzeug Druck ausüben. Der Gesang wirkt jetzt melodisch. Später setzen sich die Bässe etwas doomig durch und unter einer ruhigen Tempoverschleppung werden die Clean Vocals harmonisch weitergeführt. Nun bildet eine Gitarre ein Solo mit hellen Tonfolgen aus. Sie wird durch die Drums taktvoll begleitet. Melodisch und durch die Bässe begleitet, findet der Song sein Ende.
Weiter geht es mit Rise And Fall. Zunächst deutet das Schlagzeug an und unmittelbar danach treten die Saiteninstrumente mit voller Wucht in das Geschehen ein. Der Gesang wirkt in diesem Zusammenhang aggressiv, während die Instrumente Tempo machen. Das Soundbild kommt dunkel zur Geltung. Die Voices und die hellen Töne der Gitarre wirken später als Antipode und treten in eine progressive Phase ein. Eine kurze Andeutung von Growls wird durch die Gitarre unterbrochen, die im Anschluss, melodisch weiterführt wird. Dann wird es kurz wuchtig und basslastig. Der Clean Gesang bringt den Song in Verbindung mit den Instrumenten progressiv zu Ende.
Im Text heißt es: „Wir werden aufsteigen und fallen“! Verlassene Seelen und Wunden die nie heilen werden zeugen dafür! Wir sind bestimmt zu vergehen! Mit blutbefleckten Händen schüren wir das Feuer, um zu verderben.
Der folgende Song ist Blackened Sky. Es geht hier um das Zusammenwachsen der Gedanken. Wie aus einem Samenkorn ein Baum entsteht, so sind die Gedanken auch in der Lage, den Groll eines Menschen zu wecken, um sich im Inneren eine Mauer aufzubauen. Es ist vergleichbar mit dem Ansinnen des Teufels den Himmel schwarz zu färben. Die Geschichte lebt wieder auf! Aber egal, morgen werden wir tot sein!
Umgesetzt werden die Lyrics durch die Saiteninstrumente und ein wuchtig einsetzendes Schlagzeug. Das Soundbild wird in der Folge sehr dunkel und basslastig. Der Gesang erzählt im Mid-Tempo die Geschichte und die Gitarren bilden hierbei Druck aus. Es kommen dunkle Töne in das Spiel und der Gesang vermittelt „atmosphärische Schwingungen“. Es folgt ein Sprechgesang, der durch die Gitarre unterstützt wird. Im Hintergrund klopft das Schlagzeug dazu. Die Gitarre bricht zu einem Solo aus. Die Drums unterstützen. Danach erzeugen die Vocals wieder ein harmonisch wirkendes Soundbild. Zum Schluss zupft der Bass noch einige „dunkle Töne“.
Jetzt ist Fragments Of Truth, der Titeltrack des Albums an der Reihe. Die tief gestimmten Saiteninstrumente vermitteln den Hörern von Beginn an einen dunklen Eindruck. Später lockern die Gitarren das Geschehen etwas auf und der Gesang setzt ein. Instrumental geht es druckvoll weiter und die Voices wirken dominant. Es entwickelt sich ein progressives Soundbild. Eine Sprecheinlage wird durch die Saiteninstrumente und das Schlagzeug begleitet. Die Gitarren erzeugen komplexe Tonfolgen und schieben sich in den Vordergrund. Der Gesang ordnet sich den Gitarren, die stringent im Mid-Tempo weitermachen etwas unter. Zum Ende hin wird das Soundbild bassgeschwängert.
In dem Text geht es um den Verlust der Menschlichkeit. Niemand ist mehr wert als der Andere! Die Rücksichtslosigkeit nimmt zu, die Menschlichkeit geht verloren. Beleidigungen treffen unschuldige Opfer. Bomben für den Frieden? Drohnen für das Leben? Wir benötigen Veränderungen!
Vainglory ist der nächst Track. Druckvolle Gitarren im Mid-Tempo und ein rhythmisches Schlagzeug beginnen das Lied. In der Folge setzt der Gesang ein,
der über den Verlust des Glaubens erzählt. Meine eigene Hölle beginnt gerade heißt es im Text, ich räume die Welt meiner Sünden auf, unruhige Gefühle bahnen sich den Weg zur Oberfläche. Ich werde zerstören, was du zurückgelassen hast. Ich töte das Schweigen deines Herzens und ertrinke in den Fluten alles Glaubens.
Musikalisch marschiert das Stück in eine durch die Gitarren eingeleitete progressive Phase. Später geht es dunkel und druckvoll weiter. Eine Gitarre im Hintergrund fällt jetzt durch ihre komplexen Töne auf. Die Bässe drücken im Anschluss und harmonieren mit den Voices. Im weiteren Verlauf bricht die Sologitarre wieder aus und macht auf sich aufmerksam. Zum Ende hin wird der Gitarrensound und der Gesang etwas aggressiver.
Bei Track Nummer sieben, The Ashes Of The Weak, handelt es sich thematisch um die Asche der Schwachen und in diesem Zusammenhang um den Ruf nach Erlösung. Der Protagonist hat nicht darum gebeten zu sterben. Das Recht auf Seelenfrieden sät Verwirrung. Wie kann man am Ende zu einer freien Seele gelangen? Lohnt es sich noch zu träumen, um seinen inneren Frieden zu finden? Die Stimmen im Kopf versucht er loszuwerden. Innerhalb von Äonen wird die Welt die Asche der Schwachen zerstreuen heißt es im Text.
Die Saiteninstrumente erzeugen von Beginn an wieder Druck und wirken dunkel. Der Gesang fügt sich ein und erzählt gefühlvoll die Geschichte, wobei die Gitarren progressiv im Spiel sind. Eine Gitarre schiebt sich in den Vordergrund und setzt wieder zu dem obligatorischen Solo an. Später wird das Klangbild ruhig und gefühlvoll. Eine Violine, die durch die Gitarren und das Schlagzeug ergänzt wird, vermittelt dem Song eine schöne, ansprechende Atmosphäre. Es entwickelt sich unter dem Einsatz des Clean Gesanges eine melodische Komponente. Dann bauen die Saiteninstrumente etwas Druck auf und vermitteln dem Song einen dunklen Charakter. Der Gesang wird aggressiver. Eine Gitarre übernimmt mit ansprechenden Tönen im Mid-Tempo. Dann bauen die Saiteninstrumente abermals Druck auf und die Voices erzählen die Geschichte weiter. Zum Ende hin erfolgen ruhig, gezupfte Gitarrenanschläge, in Verbindung mit einigen Tönen der Violine.
Bloodwritten beginnt dunkel im Mid-Tempo. Das Schlagzeug treibt die Voices voran, während die Saiteninstrumente druckvoll agieren. Die Drums „klopfen“ taktvoll und die Gitarren spielen helle Tonfolgen ein, die das dunkel wirkende Soundgefüge auflockern. Dann folgt abermals ein Solo der Gitarre mit einer ansprechenden Einlage. Druckvoll geht es weiter und die Voices erzählen von
einer in Blut geschriebenen Strophe, bei der es um den langsamen Verfall, gottlosen Zorn und die Lügen in dieser Welt geht. Worte, ertrunken im Schmerz und vergessene Söhne brennen unter endlosen Schreien in den Flammen der Vergebung, um dem Hass zu entfliehen. Endlose Horizonte verblassen. Es bleibt nur die Hingabe an den Tod!
Der vorletzte Song ist Hellraiser. Das Schlagzeug klopft sich unter komplexer Gitarrenbegleitung ein. Die Voices kommen schwungvoll hinzu. Das Schlagzeug und die Saiteninstrumente befinden sich im Tempomodus und im Verlauf wird es basslastig. Wieder setzt die Sologitarre mit hellen Akkorden ein. Das Schlagzeug wirkt dominant und treibt den Sänger an. „Und immer wieder kommt die Sologitarre in das Spiel“! Zum Ende hin wird es nochmals dunkel im Soundgefüge.
Im Text heißt es:
Der Tod erhebt sich aus dem Gefängnis des Geistes, dem Bösen gegenüberstehend. Gekrochen in den Sklavenstand der Selbstbestimmung. Nehme dir die Zeit dich gegen diese infektiöse, bakterielle Krankheit zu wehren! Manipulation, Verfolgung Willenslenkung und Freiheitsentzug sind Aufrufe aus der Hölle!
Immortal ist der finale Track. Die Gitarren beginnen und das Schlagzeug treibt im Thrash Modus voran. Der Gesang kommt hinzu und berichtet
von der Unsterblichkeit und der Sehnsucht nach Unendlichkeit. Wir sind alle unsterblich und verdammt, in der sich verändernden Welt, die im perfekten Grau und durch Selbstzerstörung vergeht, zu leben.
Weiter geht das Stück mittels progressiver Passagen. Die Voices werden durch das Schlagzeug unterstützt. Dann, wie kann es anders sein, kommt die Sologitarre wieder zum Einsatz und spielt komplexe Akkorde, bevor die Voices wieder übernehmen. Das Schlagzeug „prügelt“ unermüdlich, während der Gesang jetzt gefühlvoll dargebracht wird. Druckvoll geht es weiter. Dunkel, tief gestimmte Gitarren führen den Song zu Ende.
Fazit:
Bei dem Lost Eternity Album „Fragments Of Truth“ handelt es sich um ein gefälliges Debutalbum, das sich auch mal gut zwischendurch in die „Gehörgänge einfügen lässt“. Bei intensivem Hören und unter Beachtung der kryptischen Lyrics, die wohl auf unsere derzeitige gesellschaftliche Lage hinweisen sollen, kann man auch die eine oder andere Nuance entdecken. Hervorzuheben sind besonders, die in annähernd jedem Track vorkommenden, kurzen, ansprechenden Gitarrensolos, die den Klangbildern der einzelnen Songs einen interessanten und auflockernden Charakter vermitteln. Auch der gelungene Wechsel zwischen den progressiven Phasen und den abrundenden, melodischen Ansätzen kommt dem Album sehr zugute. Die Vocals könnten vielleicht noch etwas flexibler ausgestaltet werden. Passend und wohltuend, erscheinen auch die schönen ausgeprägten Bässe, die das Werk durchlaufen.
Auf alle Fälle sollte man das Album in seine Sammlung aufnehmen!
Band | Lost Eternity |
Album | Fragments Of Truth |
Titel | 1. Intro 1:21 2. Get Into Death 5:37 3. Rise And Fall 3:58 4. Blackened Sky 6:07 5. The Fragments Of Truth 5:10 6. Vainglory 4:18 7. The Ashes Of The Week 9:08 8. Bloodwritten 5:21 9. Hellraiser 3:50 10. Immortal 6:03 |
Label | Independent |
Genre | Progressive/Heavy Metal |
Studioalbum | Nr. 1 |
Veröffentlicht | 30. Mai 2025 |
Herkunft | Deutschland: Sachsen - Leipzig |
Gründung | 2009 |
Members | Gaston Stuth: Gesang Björn Barkenfelt: Gitarre Frank List: Gitarre Swen Dettmann: Bass Philipp Gollmer: Drums |
Verfasst im Juni 2025
von Roland Hesse