Nailed To Obscurity – im Rahmen der Ascending Delusion Tour 2017 im Backstage Club in München

All diejenigen Metalheads, die in München oder Umgebung ihr Domizil haben, konnten sich glücklich schätzen, die Melodic/Deather von Nailed To Obscurity innerhalb von 30 Tagen das zweite mal besuchen zu dürfen.

Bereits im April diesen Jahres, war die Band zusammen mit Dark Tranquillity, im Rahmen der Europa Tournee, im Technikum in München zu Gast.

Am 15. Mai 2017 hatten die, die den Gig verpasst hatten oder diejenigen, welche die Jungs ein weiteres mal sehen und hören wollten Gelegenheit dieses zu vollziehen.

Im Zuge ihrer Ascending Delusion Tour 2017 beehrten uns die Ostfriesen diesmal zusammen mit Thulcandra, erfreulicherweise im Backstage Club.

Für einen Montag war der Club erstaunlich gut besucht!

Zum Opener wurde, wie konnte es anders sein, „King Delusion“ aus dem gleichnamigen aktuellem Album ausgewählt.

Es heißt im Text:„Again you can hear the Voice an ode to misery“! Nicht wirklich!

Mit voller Wucht ging es los. Nach einem kurzen Preludium drückte Raimund Ennenga seine markanten Growls in die Halle, begleitet durch die beiden Gitarristen Volker Dieken und Jan-Ole Lamberti. Der Bass, der durch Carsten Schorn bedient wurde, hielt sich weder im Hintergrund auf, noch gab er den Rhythmus vor, sondern spielte hervorragend seinen eigenen Part. Durch eine gute Abstimmung der 3 Gitarren, entstand eine abwechslungsreiche Songstruktur, die durch einen stetigen Tempowechsel geprägt war. Auch der Gesang wechselte mal von aggressiven, zu etwas melancholischen Vocals, unterstützt durch die Vorgabe des Schlagzeugs, an dem Jann Hillrichs saß.

Einzig das Klangbild des Schlagzeugs hätte etwas dumpfer wirken können.

Ansonsten, ein super Song zum Auftakt!

Es folgte Protean, ebenfalls aus dem Album King Delusion. Ein fantastisch melodisch abgerundeter Song. Zu Beginn, wechselte der Frontmann Clear und Growl Stimme, die wiederum optimal mit den Gitarren und dem Schlagzeug abgestimmt war. Im Verlauf wurden die Vocals aggressiver. Zwischendurch bekamen den Gitarren ihren Part. Der Sound war geprägt von progressiven Tönen, die dann in eine melodische Auflösung mündeten. In der Folge wechselten wieder Clear und Growlstimme.

Dann mal etwas aus dem Vorletzten Album Opaque! In Vain! Nach einer kurzen Introphase, geprägt durch die 3 Gitarren, stimmte Raimund Ennenga mit seinen tiefen Growls in das Geschehen ein.

Die Vocals wurden hier im klassischen Muster durch Schlagzeug und Bass vorangetrieben und das Soundbild ist dem Melodic Death zuzuordnen.

Ein großes Lob auch einmal an die Band, die ihre knapp bemessene Zeit von ca. 45 Minuten, nutzte, um ihre Songs durchzuspielen und sich nicht mit sinnlosem Gequatsche aufhielt.

Der nächste Song war Memento, wieder aus dem Album King Delusion.

Ein Stück in das langsame Passagen eingebaut sind, die jedoch immer wieder durch eine schnellere Spielweise unterbrochen wurden. Diesen Song kann man durchaus in die dunklere Spielrichtung einordnen.

Auffällig war hier auch wieder die gut abgestimmte Gitarrenarbeit und der präzise Rhythmuswechsel. Der hier fast durchgängig aggressive Growlgesang des Frontmanns steht in Verbindung mit einem melodischen Abgleich durch die Gitarren.

Jetzt kam wieder ein Track aus dem Album Opaque an die Reihe. Sealed! Melodic Death vom feinsten. Die aussergewöhnliche Stimme von Raimund Ennenga ist alleine schon bezeichnend für diesen Song. Es fanden immer wieder melodische Gitarrenparts statt. Zum Ende hin folgten weitere melodische Gitarrenklänge, die unterstützt durch das Schlagzeug in die dazu passenden Growls des Frontmannes mündeten. Dieser Song würde mit Sicherheit auch im Göteborger Kreis aufgenommen!

Der vorletzte Song war Devoid aus dem Album King Delusion.

Dieses Stück begann so, wie das vorhergehende aufgehört hat. Melodische Gitarrenarbeit in Verbindung mit den genialen Growls von Raimund Ennenga. Es war an dieser Stelle faszinierend, den drei Guitar Players auf die Finger zu schauen! In der Mitte des Tracks hörte man einen wunderbaren Gitarren Solopart, der unter Einsatz des Schlagzeuges und der beiden Gitarren dann melodiös aufgelöst und bis zum Schluss weitergeführt wurde. Ein weiterer Song für Göteborg. (Entschuldigt bitte den Blödsinn).

Als leider letzten Song an diesem Abend hat Nailed To Obscurity Desolate Ruin aus dem Album, wie kann es anders sein, „King Delusion“ ausgewählt.

Nach einer kurzen Einspielphase drang wieder die angenehme Growlstimme des Frontmannes durch den Raum. Wieder getragen auf einem melodiösem Gitarrenbrett das zum Schluss nochmals intensiviert wurde.

Das Quintett wurde mit heftigem Beifall verabschiedet.

Nailed to Obscurity spielt dieses Jahr auch auf dem Party.San. Den Gig sollte man sich nicht entgehen lassen!

 

Verfasst im Mai 2017 von Roland Hesse

Alle Fotos von Roland Hesse

 

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