Die Munich Brew Mafia Teil II

Die Erfolgsstory geht weiter:

Während die großen kommerziellen Brauereien bestrebt sind, ihren Kunden einen möglichst standardisierten, gleichbleibenden Biergeschmack anzubieten, begeistern die Craft Bier Brauer ihre Anhängerschaft mit immer neuen Innovationen und Geschmackserlebnissen.

So hat die Munich Brew Mafia, innerhalb von 3 Jahren, ganze 33 verschiedene Biere gebraut, wovon ein großer Anteil davon den Weg in die Flasche gefunden hat. Einige Sude wurden für besondere Anlässe, wie Jubiläen oder Bierfestivals angesetzt.
Da der Brauereibetrieb der Munich Brew Mafia immer weiter wächst, haben sich Dario Stieren und Niklas Zerhoch Verstärkung „ins Haus“ geholt! Als weiterer Partner stieß Alex Silbermann im Jahr 2018 zu der Crew hinzu. Sein Tätigkeitsfeld beinhaltet die Koordination von Festivals, die Unterstützung beim Brauen sowie die Abfüllung.

Die Brew Mafia hat sich seit ihrem Bestehen nicht nur bei einschlägigen Getränkehändlern und bei diversen Lokalitäten in München einen Namen gemacht, sondern sie vertreibt ihr Bier inzwischen bereits auch weit über die Stadtgrenze hinaus.
Derzeit sind 9-10 Biersorten im Sortiment zu finden, die auch ständig nachgebraut werden.
Die meisten Biere sind ganzjährig im Handel zu bekommen. Einige Sorten wie zum Beispiel der Anniversator werden saisonal erzeugt.

Die Biere:

Im ersten Teil des Berichtes über die Munich Brew Mafia vom April 2017, lag das leicht gestopfte Weißbier, das zusammen mit Zombräu kreiert wurde noch im Tank.
Einige Wochen später wurde das köstliche Weizenbier, dass auf den Namen Summer Outbreak getauft wurde und über einen Alkoholgehalt von 3,6 % verfügte, aus dem Gärtank gelassen und in Flaschen abgefüllt. Es entwickelte sich zu einem, gerade wegen des relativ geringen Alkoholgehalts gern getrunkenen Sommerbieres.

In Kollaboration mit der in Zagreb ansässigen Varionica Brauerei entstand im Frühjahr 2017 ein süßer, süffiger Bock, der zurecht den schönen Namen La Dolce Vita bekommen hat.
Wie Dario Stieren dem Verfasser dieses Berichtes bestätigte, wird das Bier sehr gerne von
der Damenwelt genossen, weil es über eine angenehme Süße verfügt. Auch die Herren der Schöpfung sind dem Trunk nicht abgeneigt, da es über einen Alkoholgehalt von immerhin 6,5 % verfügt.
Die Idee war hier, durch den Einsatz von Mosaik Hopfen ein eher rundes und weniger bitteres Bier zu entwickeln.

In München wurde dann die Edition Green Business aufgelegt. Der Sud zu diesem Bier diente zu einigen Experimenten. Hier tüftelte und probierte Dario Stieren jedes Jahr, bis der Gerstensaft seinen Vorstellungen entsprach. Dadurch, dass der Blanc Hopfen, den man dem Bier zuführt, mal früher und mal später geerntet wird, variiert auch der Geschmack von Jahr zu Jahr und beinhaltet jeweils Raum für positive Überraschungen.

Rechtzeitig zur Braukunst Live 2018 in München, wurde das Moulin Brewege, ein mit Hibiskusblüten und Früchtetee veredeltes Bier gebraut. Der Alkoholgehalt belief sich auf
6,2 %. Zu diesem Zweck, traf sich die Munich Brew Mafia im Rahmen eines Bierfestivals in Italien mit Kollegen der Varionica Brauerei aus Zagreb und der Pelicon Brauerei aus Slovenien um dieses Bier vor Ort zu erschaffen. Leider wurden nur wenige Fässer erzeugt.
Wer etwas Glück hatte, konnte dieses Getränk auf der Braukunst Live 2018 kosten.

Mit dem kriminellen Hellen, dass ebenfalls auf der Braukunst Live 2018 vorgestellt wurde, erlangten die Braumafiosos einen Volltreffer!
An dieser Stelle sollte man einmal auf die Namensgebungen der Biere aus dem Hause Munich Brew Mafia hinweisen. Die Labelbezeichnungen (z. B. Don Limone, kriminelle Helle, Gangster Paradise etc.), haben meistens Bezug zu dem Firmennamen und sind vom Artwork her sehr authentisch und ansprechend gestaltet.
Gebraut wurden die ersten Fässer des kriminellen Hellen in der Braustätte bei Camba, in der die Munich Brew Mafia wie schon berichtet Gastbrauer ist.
Im März 2018 wechselte man die Braustätte für diese Biersorte und nutzte in Forsting die Brauanlage der Forstinger Brauerei.
Der Produktion dieses Sudes waren 5 Jahre Entwicklungszeit, also tüfteln und probieren vorausgegangen, bevor er in den Kessel durfte. In das Finale haben es die Hopfensorten Hallertauer Tradition, Hersbrucker, Mistral und Callista geschafft. Diese Hopfenkombination gibt dem süffigen Bier einen wunderbaren Geschmack.
Man kann hier nur sagen: „Hopfen und Malz, Gott Erhalts“.

Für die lange Nacht der Brauereien 2017 in München wurde ein kleiner Sud, der mit Sorachi Hopfen veredelt wurde und einen Alkoholgehalt von 8 % erreichte eingebraut.
Aufgrund des guten Anklangs beim Bierpublikum wurde das Bier kurze Zeit später auf der Brau Beviale in Nürnberg ausgeschenkt. Hier wurde dann der Hallertauer Sorachi Ace Hopfen verwendet, der champagnerartig schmeckt und dem Bier im Mund eine trockene Note verleiht.
Vielleicht auch in Bezug zur Hopfensorte erhielt das Bier den bezeichnenden Namen Harakiri.
Auch das Artwork auf dem Flaschenetikett stellt eine Verbindung zur japanischen Kultur dar.
Unter den 2344 eingereichten Bieren gewann das Harakiri in der Kategorie New Style Saison den Bronze Award bei den European Beer Star Awards 2018.

Nun kommen wir in das Gangster Paradise! Eingebunden in die Mafia Strukturen, brachte die Crew das lang ersehnte Session IPA auf den Markt. Unter Verwendung der Hopfensorten Mosaic, Azacca und Chinook entstand ein vorzügliches, hopfiges, aromareiches Session IPA, das nach exotischen Früchten schmeckt.
Das ideale Sommerbier!

Zwischen Mai und Juni 2018 erweiterte die Brau Crew ihre Single Hop Serie
Don Collection Nelson durch ein weiteres Sommerbier, ein Pils!
Unter Zugabe der Hopfensorte Nelson Sauvin entstand ein mit 5,3 % ausgestatteter wunderbar, fruchtig, süffiger Trunk.

Mitte des Jahres 2018 war es an der Zeit, die dritte Auflage des schon zur Tradition gewordenen Green Business zu erschaffen. Es handelt sich um ein erfrischendes Grünhopfenbier. Aufgrund der frühen Hopfenernte erhielt der Gerstensaft einen besonders bitteren, kräuterähnlichen Geschmack.
Beim Trinken ergibt sich ein sehr angenehmes Mundgefühl!

Aus Anlass des fünften TAP-House Geburtstags Jubiläums, braute die Mafia Crew wieder den Anniversator, einen dunklen Doppelbock, der eine fast schwarze Farbe hatte. Der Geschmack allerdings war vergleichbar mit einem Biss in ein Stück Schokolade, dass man mit einem Schluck Kaffee zu sich nahm. Die Basis dieses genialen Getränks bildete das Chocolate Malz, verfeinert mit Perle und Cascade Hopfen.
Wer beim fünfjährigen TAP-House Jubiläum in München mit dabei war, konnte, wenn er Glück hatte, eine Vergleichsprobe mit dem inzwischen dreijährigen Anniversator erhaschen.

Darüber hinaus hatte die Munich Brew Mafia, zusammen mit der Camba Brauerei, zu dem vorgenannten Jubiläum einige „Fässlein“, dessen Inhalt ein wunderbares Pale Ale war, eingebraut. Man konnte dieses Bier im TAP-House verkosten. Es erhielt den Namen Skihaserl! Als Hopfenzugaben dienten Polaris und Saazer. Es entstand dadurch eine kräftige, fruchtige Komposition.

Dem Skihaserl dürfte dann wohl der Skilehrer folgen! Vielleicht ist es möglich, den Antrunk auf der Braukunst Live 2019 in München zu verkosten? Gerüchteweise soll es sich um ein Weißbier handeln.

Und hier ein Beweis bezüglich der positiven Verrücktheit, respektive der Kreativität der Brew Mafiosi:
Im September 2018 hatte man ein fertiges Bier (Pale Ale) im Tank. Spontan entwickelte sich die Idee, daraus einen Bierbrand herzustellen. Gesagt getan!
Man schickte das Bier auf die Reise durch die Destillation. Es hat sich gelohnt!
Das Ergebnis spricht für sich! Und natürlich bekam der Brand auch einen Namen. Er wird, wie kann es auch anders sein, unter der Bezeichnung „Manolo Pistolo“ angeboten.

Noch eine Innovation der Brew Mafia! Vor Kurzem verließ ein wunderbares Holzfass gelagertes Imperial Stout mit dem bezeichnenden Namen „El Capitano“ seine tanninhaltige Umgebung. Mit einem Alkoholgehalt von 12 %, einer fast schwarzen Farbe und einer Beschaffenheit wie ein Motoröl, entwickelt dieses Getränk einen Geschmack von Schokolade, Rum und schwarzer Kirsche. Etwas ganz Besonderes!

Vorausschau:

Ein vorausschauender Blick in die Glaskugel verrät uns, dass die Mafia vielleicht in nächster Zeit die Bierwelt, neben dem Weißbier, u.a. noch mit einem Pale Ale bereichern könnte.

Fazit:

Schön, dass es Mikrobrauereien wie die Munich Brew Mafia gibt, die sich den interessierten Bierliebhabern authentisch präsentieren und auch sind.
Im Gegensatz zu manchen großen Braukonzernen, die vordergründig ihren Bierausstoß im Auge haben, spielt bei den Craft Bier Brauereien die Kreativität und der persönliche Einsatz eine große Rolle. Natürlich darf der Verdienst nicht auf der „Strecke bleiben“.
Die Bierliebhaber wissen es zu schätzen!

 

Verfasst im Januar 2019 von Roland Hesse
Alle Fotos von Roland Hesse

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