CD Review: AZMODAN – Everblasting

Seit der Veröffentlichung des ersten und zweiten Albums im Jahre 1998 (Evil Obscurity) und 1999 (Of Angels And Demons), die beide vergriffen sind, war es ruhig um das Projekt Azmodan. Nach langen 24 Jahren, man mag es kaum glauben, erreicht die Metal Welt eine Botschaft aus der Nähe des Schwarzwaldes. Rene Pfeiffer, alias Lord Azmodan ist wieder da und präsentiert sein wohl schon länger geplantes Album, das den Titel Everblasting trägt und am 01.09.2023 über Black Blood Records erscheint. Sämtliche Instrumente und Vocals werden von Lord Azmodan selbst eingespielt, respektive eingesungen.

Der erste Track des Tonträgers ist Of The Dark Ancient Star. Nach einer Gitarreneinleitung erfolgt eine rhythmische Schlagzeugbegleitung. Dann setzen Growls ein. Diese steigern sich im Verlauf in ihrer Intensität und erzählen die Geschichte von der Armee der Narren, die Schwerter der Moralgeschichte mit sich führen, die so hell und mit endloser Macht ausgestattet sind. Niemand wagt es, sich ihnen zu widersetzen. Heute ist das Zauberschwert in einem Kerker eines fremden Landes versteckt. In diesem Sinne geht es musikalisch mit den Gitarren im Hintergrund weiter. Die Growls wirken markant und teils aggressiv. Die Saiteninstrumente und die Drums kommen taktvoll hinzu. Nach einem Rhythmuswechsel übernehmen die Gitarren das Geschehen. Nach einer Soloeinspielung der Gitarre wird es basslastig und die Growls übernehmen. Dann wird die Spielgeschwindigkeit erhöht und die Gitarren halten sich wieder im Hintergrund auf. Dazwischen klopft das Schlagzeug und die Growls erzählen die Geschichte zu Ende.

Mit Cry Of The Winged Fiend geht es weiter. Die Instrumente und die Growls beginnen mit mächtigem Einsatz. Das Schlagzeug geht in den Tempomodus. Nach einem Rhythmuswechsel übernehmen die Gitarren. Die Vocals berichten von dem inneren Dämon, einem zügellosen, dunklen Wesen der die verlorenen Seelen einfängt. In der dunlen Nacht scheinen die Monde hell. Man hört den Schrei des geflügelten Teufels! Die Gitarren drücken dazwischen. Das Schlagzeug geht abermals auf Tempo und die Growls erzählen unermüdlich weiter.

Darklords ist Song Nummer drei. Nach einer hellen Synthesizer Einspielung erzeugen die Gitarren und der Bass im Mid-Tempo Volumen. Die Drums geben den Takt vor. Die Vocals mischen sich dunkel und prägnant ein. Das Schlagzeug treibt im Black Metal Modus an, während sich die Growls nicht aus der Ruhe bringen lassen und stringent von den Darklords, den Fürsten der Finsternis, erzählen. Durch dunkelsten Stolz wurden sie herausgefordert und fürchten sich nicht vor dem Bösen. Heil den dunklen Mächten! Die Gitarren mischen sich jetzt ein und werden durch das Schlagzeug im Mid-Tempo vorangetrieben. Später wird es dunkel und basslastig. Markante Growls kommen hinzu. Im Hintergrund erzeugen die Gitarren helle Tonfolgen. Das Schlagzeug befindet sich zeitweise im Black Metal Rhythmus. Ruhig und voluminös, begleitet durch dunkle Growls geht der Song zu Ende.

Es folgt nun The Cosmic Chaos. Im Black Metal Old School Modus geht es los. Ruhige, markante Growls kommen hinzu, die dann durch einen rhythmisch treibenden Takt unterstützt werden. Weiter geht es im Old School Black Metal Stil, der zwischendurch immer wieder durch den „bösen“Gesang und die Instrumente rhythmisch ergänzt wird. Die Lyrics handeln von einem Kontrollverlust über die Welt. Unerklärliche Merkmale des Sternenhimmels zeugen davon. Der Himmel verdunkelt sich, hervorgerufen durch unbekannte Technologien. Es entstehen erschreckende Erscheinungen.

In dem Song The Return geht es um Graf Dracula, der Nacht für Nacht über die Felder spukt. Der Experte der Finsternis! Er lebt allein, tief im Wald und wandelt auf unbekannten Pfaden. In seinem furchterregenden Schloss herrscht er in mystischen Räumen, nie besiegt in dunklem Stolz und endloser Macht. Die musikalische Umsetzung beginnt ganz im Sinne des Themas durch eine langsame Gitarreneinleitung und Windgeräusche. Dann geht das Schlagzeug auf Tempo und aggressive Vocals kommen hinzu. Im Black Metal Modus geht es weiter und die Growls werden dunkler. Der Synthesizer kommt mit hellen Tönen dazwischen. Das ganze geschieht im Speedmodus. Die Growls schleichen dunkel dahin. Treibend instrumental geht es weiter und die Vocals erzählen die Geschichte zu Ende.

Jetzt kommt der Titelsong des Albums, nämlich Everblasting. Es wird hier von wahren Elementen des Ursprungs erzählt, die der Dummheit der Menschen entgegenwirken. Es findet eine ruhige instrumentale, bassbetonte Einleitung statt. Im Anschluss erzählen „fürchterlich“schön wirkende Growls die Geschichte. Dazwischen erscheinen immer wieder „versöhnliche“ Töne durch den Synthesizer. Später werden die Growls tief dunkel! Die Saiteninstrumente hört man atonal abgestimmt im Hintergrund. In der Folge treibt das Schlagzeug wieder an und es geht in tiefdunkle Sphären. Brutale Growls zum Ende hin runden den Song ab und spiegeln die Lyrics in gewisser Weise wider.

Mit dem Track Vampyric Predators geht es weiter. Der Gesang beginnt und das Schlagzeug führt die Gitarren in den Song ein. Es finden diverse Geschwindigkeitswechsel statt. Die Growls sind in der Folge dominant, während die Gitarren aus dem Hintergrund kommen und die Drums sich im Klopfmodus befinden. Der Song beinhaltet ein druckvolles Soundbild und aggressiv wirkende Vocals, die nach einem zwischendurch stattfindenden Sprechgesang abermals intensiv, vor allem aber flexibel im Ausdruck zur Geltung kommen.
Im Text geht es um die, wohl verklausulierte Feststellung, dass die Menschheit zu Dämonen wurde, die ihre Instinkte verloren haben. Sie begeben sich Nacht für Nacht auf die Suche nach Einsamkeit, um ihren Schmerz zu lindern. Zum Schluss heißt es im Text: „Raubtiere wurden wir, jagende sind wir und wahnsinnig!“

Das nächste Stück ist From Another World. Auch hier wird in den Lyrics wieder die reale Dummheit der Menschheit in Form von Metaphern dargestellt. Es wird ein Alptraum erwähnt, in dem ein zusammenbrechendes Universum dargestellt ist, das von fremden Peinigern aus einer anderen Welt beherrscht wird. Es entsteht ein Chaos und daraus eine andere Welt.
Der Synthesizer beginnt mit einigen Anschlägen und sofort setzen voluminöse Gitarren in Verbindung mit dem treibendem Schlagzeug ein. Die Vocals wirken angepasst aggressiv. Das Schlagzeug „klopft“ unermüdlich! Nach einigen Synthesizer Anschlägen im Hintergrund und einem Tempowechsel, erzählen die Growls von dem Alptraum. Das Geschehen wird durch eine wuchtige Gitarrenarbeit unterstützt. Später erscheinen im Hintergrund unter Schlagzeug feuer einige Synthesizer Anschläge, die den voluminösen Gitarrensound etwas auflockern. Der dunkle Gesang führt den „Alptraum“ dann zu Ende.

Der finale Song lautet Thy Icy Crown. Dieser beginnt mit langsamen, tief gestimmten Gitarrenanschlägen. Plötzlich gehen das Schlagzeug in Verbindung mit den Vocals in den „Hochgeschwindigkeits Black Metal Modus“! Die Growls werden immer aggressiver. Die Gitarren halten das Tempo zunächst aufrecht und bewegen sich dann wieder in die gemäßigte Richtung. Unter Führung des Schlagzeugs erfolgen einige Geschwindigkeitsanpassungen. Zum Schluss geht das Soundbild nochmal auf Tempo und der Gesang wirkt dunkel und aussagekräftig.
Die Lyrics führen das textliche Geschehen dieses Werkes nun zu einem Happy End. Nach dem Bösen, der Finsternis und der Gier, regiert jetzt eine seltsame Prinzessin mit einer eisigen Krone das Reich. Niemand weiß um ihrer Herkunft. Kein Chaos, kein böser Alptraum mehr. „Gegrüßt seist du, Prinzessin aus dem Eisland!

Fazit:
Lange genug hat sich Lord Azmodan Zeit gelassen, um sein neues Werk Everblasting dem interessierten Metal Publikum vorzustellen. Am 1. September 2023 ist jetzt Releasetermin! Es handelt sich um ein Album, in dem die Texte im Stil einer Märchenerzählung dargestellt sind. Interessanterweise kann man die kryptischen Handlungen der einzelnen Songs miteinander verbinden und hat dann aus den einzelnen Teilen ein schlüssiges Gesamtes entwickelt. Voraussetzung ist jedoch, dass man seiner Phantasie freien Lauf lässt.
Anzumerken ist auch, wie gut hier die instrumentale Darstellung auf die einzelnen Textaussagen bezogen wird. Besonders hervorzuheben sind in diesem Zusammenhang die Vocals, die flexibel und aussagekräftig zur Geltung kommen und ein stets treibendes Schlagzeug,i das in Verbindung mit den Gitarren zu einer gelungenen, atmosphärischen Wirkung des ansprechenden, schwarzmetalischen Albums beiträgt.
Erhältlich ist der Silberling über Black Blood Records.

BandAZMODAN
AlbumEverblasting
Titel1. Of The Dark Ancient
Star
2. Cry Of The Winged
Fiend
3. Darklords
4. The Cosmic Chaos
5. The Return
6. Everblasting
7. Vampyric Predators
8. From Another World
9. Thy Icy Crown
LabelBlck Blood Records
GenreAtmosphärischer Black Metal
StudioalbumNr. 3
Veröffentlicht01. Sept. 2023
HerkunftDeutschland / Ludwigsburg
Gründung1997
MembersRene Pfeiffer alias Lord Azmodan: Alle Instrumente und Vocals

Verfasst im August 2023
von Roland Hesse

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