Auf dem Weg zu ihrem Auftritt bei den Winter Days of Metal in Slowenien, waren die Jungs von Total Annihilation bereit, am 18.03.2017 in München Zwischenstation zu machen, um zusammen mit Entoria und Sulphor, vor leider (aus Sicht der Bands), nur 40 Metalheads einen Gig zu spielen.
Für die, die da waren, war es ein phantastisches Clubkonzert! Diejenigen, die nicht zugegen waren, haben in jedem Fall etwas verpasst.
Die sympathischen, publikumsnahen Schweizer legten gleich zum Auftakt ihres Gigs mächtig los. Mit dem Opener Extinction, aus dem gleichnamigen Album aus dem Jahre 2011 wurde gleich die Richtung vorgegeben. Nach einem kurzen Präludium, griffen die beiden Gitarristen Nicolas Stelz und Jürgen Schmid gleich kräfig in die Saiten. Gleichzeitig drückte der Sänger Daniel Altwegg seine aggressiven Vocals von der Bühne, unterstützt durch die Rhythmusgruppe Tizian Blanc (Drums) sowie Chris Kaiser (Bass).
Der zweite Song war dann Brainless Pigs. Auch hier ging nach einer kurzen „Warmspielphase“ der Vocalist Daniel gleich zum Angriff auf die hirnlosen Schweine über.
Ist halt Trash Metal! Da geht es eben nicht um das Liebesleben der Junikäfer!
Der Drummer und die Gitarristen gaben ein hohes Tempo vor, dass immer wieder durch den Sänger aufgenommen und umgesetzt wurde. Seine aggressiven Screams flogen nur so durch den Äther.
Nun folgte der Opener Song Big, Fat, Lying, Bastards vom Album „84“ aus dem Jahre 2009.
Nach der für die Band typischen, kurzen Introphase, folgte ein langsames herantasten der Gitarristen, um in der Folge wieder in den Thrashmodus über zu gehen. Daniel setzte Präzise seine Screams. Im laufe des Songs, konnten sich die Gitarristen mit einigen gut gespielten Akkorden kreativ in Szene setzen. Gegen Ende wurden sie wieder von den aggressiven Beats des Schlagzeugers eingeholt.
Jetzt war Panic angesagt! Erst das übliche Vorspiel und dann ging die Thrashtruppe wieder „in die Vollen“. Daniel holte in diesem Song auch kurzzeitig ein paar Growls hervor.
Die Geschwindigkeit des Songs war hier im Vergleich zu anderen Titeln der Truppe eher im Softrockbereich angesiedelt. Die Gitarristen, die eine auffällig gute Syncronarbeit leisteten durften auch hier wieder ihre kreative Spielweise einsetzen und einige Saiten ihres Gitarrenhalses so streicheln, dass eine paar interessante Töne hervor kamen.
Das folgende Stück Day Z befindet sich auf dem Splitter Album Southern Devastation. Nach dem Intro, konnte die gesamte Gitarrenfraktion sowie der Schlagzeuger wieder Tempo aufnehmen.
Der Frontmann ließ passend zum Text, der vom Ende unserer Tage handelt, seine Stimme zwischen einigen Screams und einigen Growls kreisen.
Silent Warfare war der nächste Song auf der Setlist. Und zu Beginn! Dieses mal, nein! Kein Präludium. Es ging gleich in einem Höllentempo los. Nicolas und Jürgen ließen ihre Gitarren aufheulen, auch Chris entlockte seinem Bass einige Solotakte ohne das ihm jemand anderes aus der Band „Geleitschutz gab“ und der Frontmann drückte seine aggressiven Screams begleitet durch die Drumsalven von Tizian in die inzwischen durch Kunstnebel geschwängerte Garage.
Auch bei dem nächsten Stück, war kein Vorspiel notwendig. Daniel griff sofort in das Geschehen ein und übernahm die Regie zu War, Death, Suffering. Zusammen mit seinem Schlagzeuger in Begleitung der 3 Gitarren spielte er in diesem Stück die Hauptrolle. Klassischer Trash Metal! Back to the roots!
Im vorletzten Slot nahm uns die Band mit in die Unterwelt. In dem Stück Abyss spielten die Gitarristen „die erste Geige“, bevor die Screams von Daniel, begleitet durch die Rhythmustruppe einsetzten.
An dieser Stelle sei erwähnt, dass die Band, in jedem ihrer dargebotenen Songs, den klassischen Thrash Metal Sound betont, aber bedingt durch die flexible Spielweise und die Wandlungsfähigkeit immer wieder interessante Variationen entstehen. Jeder Song hat sein „gewisses etwas“.
Gerade dieses „gewisse etwas“ ist bei Abyss/Sincerely your Beloved son. besonders deutlich zu hören. Nach Ansicht des Verfassers eines der besten Stücke des Sets.
Der letzte Track der Playlist war Solace for the Weak. Hier durfte Tizian nochmal testen ob das Fell seines Schlagzeuges seiner Schlagfrequenz standhält. Das Stück erinnerte gesangstechnisch, teilweise, bedingt durch die Screams des Sängers, an einen Black Metal Song innerhalb der Thraskomponenten. Auch wurden hier zum Ende hin noch einige fette Gitarrenklänge eingebaut. Sehr interessant dargestellt.
Leider war dann schon Schluss. Die Band hätte sicher noch einige Songs mehr darbieten können, jedoch war die Zeit leider begrenzt.
Nach dem Gig bot sich noch die Möglichkeit, mit den Bandmembers am Merchstand einige Bierchen zu vernichten
Liebe Booker des Metals, seht zu, dass ihr die Band in der nächsten Zeit wieder nach Deutschland holt! Möglicherweise habt da bisher etwas verschlafen !!!! Nicht nur die Thrashmetalfraktion würde es euch vermutlich danken!
Verfasst im März 2017 von Roland Hesse.
Alle Fotos von Roland Hesse
Wow😎😎😎 Super Bericht …..der Beschreibung nach, hatte ich das Gefühl, ich wär am Konzert dabei gewesen….. liebi Grüsse Esthi
Danke, war auch ein klasse Konzert!
Ich finde es total schade und total Panne, dass nichts zu den Supportbands erwähnt wurde. Wären die nicht gewesen, dann wäre für TA (tatsächlich gute Show) so gut wie keine Sau dagewesen und hätten vor leerer Hütte gespielt. Sehr unfair und parteiisch.