Wolves Den – im Rahmen der Europatour 2017 im 8 Below in München

Zum Auftakt ihrer Europa Tour, gastierten Wolves Den, zusammen mit Saeculum Obscurum und Welicoruss am 02. März 2017 in den Tiefen des 8 Below zu München!

Am Eingang zum Hades stand Kerberos, bei dem man seinen Obolus, der zum Zutritt in die Unterwelt berechtigte, ablegen durfte. Styx und Lethe führten genug Bier, um die Metalschar
dort unten ausreichend zu versorgen!
Los ging es gegen 21 Uhr mit den Bands Saeculum Obscurum und Welicoruss, die beide sehr überzeugende Gigs ablieferten.

Gegen 23 Uhr war der Headliner Wolves Den am Start. Eine große Anzahl der Gäste in dem gut gefüllten Saal, ließen sich die Gelegenheit nicht nehmen, die Band zum Auftakt ihrer Europa Tournee zu begrüßen!

Konzert Opener war der Titel Gedeih und Verderb aus dem Debüt Album der Band „Deus Vult“.
Nachdem das Intro des Songs verklungen war, setzten die beiden Gitarristen -Stefan Botz und Mexx Steiner in das Geschehen ein. Kurz danach, gab Helge Stang, dem Song durch seine schleppenden Scream Vocals einen besonderen Ausdruck, der in der Tat an Gedeih und Verderb erinnerte.
Im Verlauf ergab sich eine Art Harmonie zwischen der Zusammenarbeit beider Gitarristen und den Vocals. Der Bass, den Helge neben seinem Gesang bediente, blieb über weite Strecken des Songs, ebenso wie das Schlagzeug, an dem Manuel Di Camillo saß, brav im Hintergrund.

Auch in dem 2. Song des Sets, Schwarzes Firmament, wirkte das Schlagzeug anfangs betont, danach weniger treibend, eher angepasst im Hintergrund, was dem Lead- und Soundpart der Gitarren sehr zugute kam. Zum Ende hin wurde die Schlagzahl wieder erhöht.
In diesem Song konnte Helge Stang seine stimmliche Flexibilität beweisen.
Der Wechsel zwischen Screams und Growls und der melodiöse Part in Zusammenarbeit mit den beiden Gitarristen waren sehr gut gelungen.

Bevor der nächste Song präsentiert wurde, bat der Frontmann der Band den Beleuchter, dass “Zirkuslicht“ etwas dezenter zu gestalten. Es fühlte sich bis zu diesem Zeitpunkt wie in einer Disko der 70er Jahre an. Ein paar Lampen wurden ausgeschaltet, die restlichen gedimmt und schon war eine bessere Atmosphäre erreicht.
Denn jetzt folgte ein Song, den es noch gar nicht gab, aber dafür war er schon sehr gut!!!
Die Struktur des Stücks erinnerte zunächst passagenweise, bedingt durch treibende Schlagzeugparts und zurückbleibenden Bass, sowie den markanten Gesang des Frontmanns, an den schönen alten Black Metal. Im weiteren Verlauf entwickelte sich noch ein Gitarrengewitter, das durch den Schlagzeuger ausgelöst wurde, bevor das Stück ein friedliches Ende fand.

Jetzt folgte Dysterborn. Der Song zeichnet sich durch seine wechselnden Geschwindigkeiten aus. Langsam schleppend beginnend um dann in einen schnelleren Rhythmus überzugehen.
Danach wiederholte sich das Prozedere nochmals.
Praktisch sah das so aus, dass die Gitarristen zunächst ihre Gitarrenhälse würgten um sie dann zeitweise wieder glühend zu spielen. Beendet wurde das Stück durch einen melodischen Ausklang.

Nun war Deus Vult an der Reihe. Nach der Ouvertüre und dem choralen Einspieler legte Helge gleich mächtig los. Er ließ seine aggressiven Screams durch den Raum fliegen. Drummer und Gitarristen mussten zunächst Schwerstarbeit leisten, um dann wieder in ruhigere melodiöse Passagen zu finden. Auffällig waren hier die präzise gespielten Gitarrenriffs. Der Bass blieb auffällig im Hintergrund.

Jetzt die nächste Überraschung! Wieder ein neuer Song! Ein klasse Stück!
Erst ein Einspieler, dann eine langsame Entwicklung der Songstruktur, unterlegt durch Helges Screams. In der Folge ein plötzlich einsetzendes Schlagzeug Trommelfeuer. Stefan und Mexx mussten mithalten. Dann ging Helge zu seinen tiefen Growls über und begleitete sich selbst mit seinem Bass. Immer wieder prügelte Manuel auf sein Schlagzeug ein.
Liebe Leser, auf den neuen Tonträger können wir uns freuen!

Vobis Cum, zu Deutsch mit Euch. Ja mit uns, dem Publikum war die Band heute zugegen!
Zwei Herren, die neben dem Verfasser diese Berichtes standen, diskutierten eifrig, welchem Metalgenres die Band zuzuordnen sei. Sie einigten sich nach langer störender Diskussion schließlich auf Melodic Black Metal. Welch wichtige Erkenntnis,
aber, so sei es: „Dominus vobiscum“!
Zum Song selbst: Er war durch sehr präzise wechselnde Rhythmen im Gesangs und Gitarrenspiel gekennzeichnet. Beim Wechsel in die schnelleren Passagen war der Schlagzeuger nicht ganz unbeteiligt!

Zum Ende des Konzertes hin, spielte die Band das letzte Stück des Albums „Deus Vult“.
Wer Lust hat kann sich den Text einmal zu Gemüte führen und in der Fortsetzung
den Auszug – Späte Reue – aus „Die Blumen des Bösen“ von Charles Baudelaire gedanklich anfügen.
Passt irgendwie zusammen!!
Der Song machte den Eindruck, als wäre er speziell für die Gitarristen der Band geschrieben.
Auch der Frontmann konnte hier seine flexible Stimmgewalt wunderbar zum Ausdruck bringen. Es fand nach den einzelnen Riffs eine wunderbare melodische Abrundung statt.
Ein hervorragender harmonischer Schlussakt!

Alles in allem ein klasse Gig. Vielen Dank Wolfs Den!
Geht bitte nach der Tour schnell ins Studio und nehmt Euren 2. Long Player auf!

Verfasst im März 2017 von Roland Hesse
Alle Fotos von Roland Hesse

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