CD Review: Hateful Agony – Plastic Culture Pestilence

2018, Violent Creek Records

Egal wieviele Jahre bis zu einem neuen Album vergehen, das Einzige was sich bei Hateful Agony ändert ist höchstens die Bandbesetzung. Also gibt es wieder zehn kompromisslose Thrash-Songs in bester 80er Ami-Deutsch-Manier, die dieses mal aber noch etwas brutaler ausgefallen sind als sonst und mit der bisher besten Produktion aufwarten. Einzelne Stücke herauszuheben ist nicht nötig weil alle auf dem gleichen Level sind, aber wer Anspieltipps braucht kann z. B. “Black Blood”, “Philip in The Attic” oder den Titelsong nehmen. Eher herauszuheben ist, daß Hateful Agony zu keiner Zeit wie eine Kopie klingen, sondern durchaus einen eigenen Stil haben, was nicht jede Band von sich behaupten kann.

Meine Befürchtung, der Sänger könnte zu kreischig sein, bestätigt sich auch nur zum Teil. Das ist aber wirklich Geschmackssache und persönlich gefällt mir zu brutalem Thrash eine tiefere Stimme eben besser. Dafür gibt es aber Gastsänger von Erosion, Poltergeist und Hate Squad.

CD Review: Metamorphosis – The Secret Art

2017, Eigenproduktion

Düster Metal vom Besten.

Nach einer langen Wartezeit liefert Metamorphosis mit dem neuen Album endlich wieder die gewohnt einfallsreiche Mischung aus Black-, Death- und etwas Heavy Metal. Letzterer zeigt sich am ehesten in den Gitarren-Soli. Von einigen wuchtigen Teilen, wie gleich beim Titelstück und immer wieder eingestreuten, rifflastigen headbanging-kompatiblen Momenten, braucht hier aber niemand ein durchgeholztes Mosh-Album erwarten. Hier ist wieder vielmehr Düsterheit angesagt, gefördert von sehr geschickt meist im Hintergrund eingesetzten Sound-Effekten, die mich oft an abgedrehte 70er-Jahre-Musik denken lassen. Keine Panik: Das gilt nur für die Keyboards. Dieses heute, leider besonders im Doom angesagte, Möchtegern-Hippie-Genöhle gibt es hier nicht. Und das ist ja das Gute an jedem Metamorphosis-Album, daß es immer noch abwechslungsreiche Metal-Alben sind, die aber gründlich angehört werden wollen. 

CD Review: SpeedWhore – On The Verge of Dysfunction

EP 2016, Witches Brew

10 Jahre halten die nun schon durch…Hätte ich nach deren Anfangsqualitäten auch nicht gedacht. Mit dem letzten und ersten Album haben sie aber gezeigt, daß sie inzwischen guten Black / Thrash Metal spielen können. Daß das auch keine Eintagsfliege war beweisen SpeedWhore mit ihrer neuen 7-Song-EP, auf der sich drei richtige, neue Songs, ein Violent Force-Cover, zwei instrumentale und ein alter, neu eingespielter Song befinden. Eben den “Alcoholic Force” hätten sie sich sparen können; wobei der immerhin dazu dient  aufzuzeigen wie ordentlich SpeedWhore inzwischen sind. Die Coverversion von “Dead City” kommt schön flott und paßt gut zu den übrigen Stücken. Der wirkliche Gewinn sind aber die drei richtigen Songs mit denen sie ihre Linie des leicht punkigen Black/Thrash Metals konsequent weiterführen und mit “Born to Speed” das bisher beste Stück ihrer Geschichte abgeliefert haben.