CD Review: Vorna – Sateet Palata Saavat

Melancholische Songs, die in die Strukturen des melodischen Death Metals eingebunden und mit folkloristischen, sowie auch mit „dunklen“ Komponenten ausgestaltet sind, erreichen die Metal Gemeinde wieder einmal aus den finnischen Wäldern! In Ihrem neuen Werk, das den Namen Sateet Palata Saavat trägt, vermitteln die Members von Vorna den Hörern, bedingt durch die Symbiose zwischen Melodie und Lyrics eine dunkle, emotional ausgestaltete Atmosphäre, ohne jedoch in Tristesse zu verfallen.

So beginnt der Tonträger mit dem Track Ylle Kaartuvat. Entsprechend seinem Album Titel, der in die deutsche Sprache übersetzt soviel wie „der Regen kommt zurück“ bedeutet, ist ein Gewitter im Hintergrund zu hören, das mit einer Synthesizer Begleitung unterlegt wird. Im Verlauf entwickeln die Gitarren ihre Aktivitäten und verleihen der „Ouvertüre“ eine erhabene Stimmung.

Toinen, ist das zweite Stück des Albums. Es handelt von zwei gegensätzlichen Lichtgestalten unterschiedlicher Natur, die nicht zusammen finden und weder Verständnis noch Mitgefühl zueinander entwickeln können.
Gitarren und Schlagzeug gehen gleich von Beginn an auf Tempo. Nach einem Rhythmuswechsel setzen die ausdrucksvollen Screams von Vesa Salovaara ein. Das Schlagzeug hämmert immer wieder dazwischen und im Hintergrund nehmen die Gitarren weiter „Fahrt auf“!
Im Anschluss wird die Geschichte mittels aggressiver Vocals weiter erzählt und findet dann ein ruhiges Ende.

Die Gitarren und das Schlagzeug eröffnen durch getragen wirkende Klänge und der einsetzenden Clean Stimme den dritten Song Namens Syvyydet. Im Verlauf findet ein Wechsel zwischen Screams und Cleangesang statt. Die melodischen Gitarren im Hintergrund, geben dem Song eine harmonische, dunkle Struktur, die dem Text Rechnung trägt, der von dem Vergraben der Wahrheit in der eigenen Seele und dem Bedürfnis mit dieser Wahrheit selbst umzugehen berichtet.

Von der Trostlosigkeit einer Winterlandschaft handelt der nächste Track mit dem Titel Sydäntalven Puut. Die Gitarren und der Synthesizer fusionieren ihre Klänge miteinander und die einsetzenden Growls verleihen dem Stück zunächst einen aggressiven Charakter, der dann in der Aggressivität abnimmt und durch ein melodisches Gitarrenbild ersetzt wird. Der klasse Song schwankt immer wieder zwischen Growls und Screams. Melodische Gitarren in Verbindung mit dem Synthesizer begleiten das teils melancholisch wirkende Lied bis zum Ende.

Gitarren, Bass und Synthesizer spielen den Song ein! Nach einer kurzen Unterbrechung übernehmen die Gitarren, zusammen mit dem Schlagzeug und die Screams kommen hinzu. Die Gitarren im Hintergrund in Verbindung mit dem Gesang bilden die Hook Line und geben dem Stück zeitweise einen Ohrwurm verdächtigen Charakter. Melodic Death Metal nach finnischem Muster eben! Das Stück hat den Titel -Maa Martona Makaa-!
Die Lyrics berichten von einer frostigen, absterbenden Landschaft und einer toten Natur in der die Menschen sich nur kurzzeitig in ihrem Leid bewegen können, bevor sie untergehen und der letzte Hoffnungsschimmer verfliegt.

Der folgende Track heißt Aalloista und ist lyrisch poetisch verfasst. Dementsprechend beginnt der Song auch mit langsamen Schlagzeug Beats und melodischen, gefühlvollen Synthesizer und Gitarreneinspielungen. Der einsetzende Clean Gesang und die im Anschluss folgenden „dreckigen, bösen“ Screams, unterliegen einem ständigen Tempowechsel und erzählen von Wellen und Meer, von Wolken und flüchtigen Momenten, von Nebel und Klippen, sowie von den Tagen die sich in Sehnsucht verzehren. Aus dem Background bringen die Gitarren stets schöne Melodien hervor, während das Schlagzeug zwischendurch immer wieder mal eine schnelle Richtung einschlägt.

Song Nummer sieben ist Virvatulet. Hier geht es um Wahnvorstellungen, respektive um Wahrheit und Begierde. Der Synthesizer spielt eine Melodie ein, die durch ein Schlagzeugfeuer ergänzt wird. Dann setzt der Clean Gesang ein, der teilweise folkloristisch wirkt und der melodisch durch die Gitarren unterstützt wird.
Das Schlagzeug bleibt auf Tempo, währen den Gitarren ein kurzes Solo gewährt wird. Der Gesang wechselt zwischen Screams und Growls. Die Gitarren sorgen begleitend für eine einprägsame Hookline. Für den Ausklang des Stückes ist wieder der Synthesizer verantwortlich.

Weiter geht es mit Tyhjyys On Tyyni! Variantenreiche Gitarren, die auch einmal ein Solo abliefern, ein temporeiches Schlagzeugspiel, aggressive Screams die zwischenzeitlich durch Clean Vocals abgelöst werden, sowie Melodien im teils folkloristischem Stil, sorgen hier für einen musikalisch abwechslungsreichen Song!

Der vorletzte Track heißt Sateet. Zur Einleitung des Songs werden die Gitarren gezupft und der Clean Gesang setzt langsam ein. Es wird von Dunkelheit, Sturm und Regen berichtet.
Dann erzeugen die Gitarren in Verbindung mit dem Schlagzeug eine wunderbare Melodie und der Clean Gesang wird weiter geführt. Danach setzten böse Screams im Wechsel mit Growls ein und berichten von Bitterkeit und Täuschung. Die melodischen Gitarren verbleiben im Hintergrund. Im Anschluss begleiten schnelle Schlagzeug Beats den abermals einsetzenden Clean Gesang, der mit Growls abwechselt und nun von der Schönheit inmitten dieser Regenfälle erzählt, die ein neues Leben hervorbringen! Die Gitarren spielen das Lied dann alleine zu Ende.

Das letzte Stück ist Kauas. Einsetzende Gitarren und der Synthesizer werden durch den gefühlvollen Clean Gesang in Verbindung mit langsamen Schlagzeug Beats abgelöst. Dann kommt die Gitarre zu einer Soloeinlage, bevor die Vocals von Träumen, Liebe und Erinnerungen an die Vergangenheit erzählen. Das Lied, in dem sich Clean Gesang und Growls abwechseln, ist geprägt durch schöne Gitarrenriffs und einer, sich im Ohr festsetzenden Hookline.

Insgesamt vermitteln die elegisch-lyrischen Passagen, die meist mittels Clean Gesang dargestellt werden, dem Werk einen melancholischen, vereinzelt auch einen dunklen Charakter. Auf der anderen Seite kommt immer wieder, ausgehend durch den Einsatz von Screams und Growls, entsprechend den Lyrics, eine gesangliche Aggressivität zum Ausdruck, die den Tracks eine eigene Authentizität verleiht. In das Soundbild sind meist im Hintergrund schöne Klangteppiche eingebaut, die den Songs ein „gewisses Etwas“ geben!
Die sechs Musiker aus Tampere haben die Texte ihres Werkes ausschließlich in finnischer Sprache abgefasst. Die Titel erhalten deshalb eine interessante raue Komponente.
Dadurch, dass sich die Lieder auf dem Sateet Palata Saavat Album zwar grundsätzlich im melodischen Death Metal bewegen, jedoch immer wieder durch folkloristische Elemente angereichert werden, unterscheiden sich Vorna im Klangbild von manch anderer Band des entsprechenden Genres.
Sowohl textlich als auch musikalisch handelt es sich bei Sateet Palata Saavat um ein sehr gelungenes Album, das gut in jeden Plattenschrank passt!
Den Tonträger gibt es sowohl als CD oder auch in Vinyl mit einer limitierten Auflage von 300 Stück.

BandVorna
AlbumSateet Palata Saavat
Titel1. Ylle Kaartuvat 3:08
2. Toinen 4:45
3. Syvyydet 5:06
4. Sydäntalven Puut 4:06
5. Maa Martona Makaa 5:39
6. Aalloista 7:46
7. Virvatulet 4:47
8. Tyhiyys On Tyyni 6:13
9. Sateet 6:45
10. Kauas 6:11
Gesamt: 52:52
LabelLifeforce Records
GenreMelodic Death Metal
(vormals Black Metal Einflüsse)
StudioalbumNr. 3
Veröffentlicht27. September 2019
HerkunftFinnland / Tampere
Gründung2008
MembersVesa Salovaara: Gesang
Arttu Järvisalo: Gitarre
Henri Lammintausta: Gitarre
Niilo Könönen: Bass
Mikael Vanninen: Schlagzeug
Saku Myyryläinen: Keyboard

Verfasst im September 2019
von Roland Hesse

 

 

 

 

 

 

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert