CD Review: Sinister Downfall – A Dark Shining Light

A Dark Shining Light ist der Titel des zweiten Albums von Sinister Downfall und gleichermaßen wieder einmal eines der vielen Projekte von Eugen Kohl. Der Mastermind selbst bedient sämtliche Instrumente und ist für die Vocals verantwortlich. Nachdem das Album die Produktionsstätte des Funeral Dooms, die sich in diesem Fall wohl irgendwo in den dunklen Tiefen der Unterwelt Niedersachsens befindet, verlassen hat, ist das Album am 25. Mai 2020 der Oberwelt zugänglich gemacht worden.

Der erste Song, A Dark Shining Light ist der Namensgeber des Werkes. Er beginnt mit langsamen, bedächtigen, melodisch wirkenden Klängen, die sich langsam, begleitet durch Synthesizer, Gitarren und Bass, in den Abgrund der Doom Welt bewegen! Die instrumental erzeugte, dunkle Atmosphäre wird durch extrem tiefe, langsam dargebrachte und furchterregend wirkende Growls ergänzt. Nach einiger Zeit des Spazierganges der tiefen Töne auf dem Weg zur Hölle mischen sich nun die hohen Tonlagen in das Geschehen ein. Schleppend und gefühlt einsam, begleiten der Synthesizer und die Gitarren den Weg. Nach einem Wechsel in etwas schnellere Tonfolgen breiten sich die tiefen Growls wieder aus. Unterstützt wird das Ganze durch melodische Parts. Danach übernehmen die Gitarren im Mid-Tempo bevor es zum Ende des Songs wieder in den atmosphärisch ausgeprägten Doom Bereich geht.

Die Songs des Werkes sind musikalisch miteinander verwoben und gehen ineinander über. Shape Of The Mist ist das zweite Stück des Albums. Genau wie der erste Track hat dieser eine Spieldauer von etwa 14 Minuten. Nach einigen melodischen Klaviertönen, setzen plötzlich böse wirkende Growls ein, die sich durch eine schleppende Doom Phase bewegen und von ansprechenden, melodischen Gitarren unterstützt werden. Immer wieder drücken die tiefen, tristen Growls dem Song den Stempel auf. Dann geht das Stück zu gezupften Gitarrenklängen über. In der Folge bewegen sich die Growls im tiefen dunklen Doom Keller, werden aber durch die melodische Begleitung der Gitarren und mittels hellerer Tonfolgen wieder an die Oberfläche geholt. Das weitere Geschehen wechselt mehrmals zwischen teils aggressiven, teils schleppenden tiefen Growls die immer wieder ihre doomige Phase durchleben. Ergänzt werden sie durch melodische Töne bei unterschiedlichen Tempoanpassungen, die gefühlt zwischen „Larghetto und Andantino“ liegen. Zum Schluss schleppt sich das Lied doomgeschwängert in Richtung des dritten Songs.

Dieser trägt den Titel Reach For The Dead und beginnt mit einer langsamen, getragenen Einführung. Eine zweite Gitarre verstärkt den melodischen Part, bevor die Vocals rau und aggressiv einsetzten. Langsam gerät das Stück wieder in seine Doom Phase, die durch ruhige Gitarrenanschläge und behäbig wirkende Growls, sowie später durch eine sehr langsame Melodie weitergeführt wird. Schleppend und doom behaftet geht das Lied zu Ende.

Bury Your Thoughts, der Titel ist Programm! Seine Gedanken begraben oder sie einfach schweifen lassen. Dieser Song dürfte für diese Zwecke geeignet sein. Er beginnt im Hintergrund mit Gitarren und Synthesizer Klängen, bevor sich eine weitere Gitarre mit einem sehr angenehmen Klangbild einmischt. Die folgenden Growls passen sich der musikalischen Stimmung an. Im Anschluss wird die Geschwindigkeit etwas erhöht, ohne den melodischen Einfluss zu verlieren. Nach einigen ruhigen Anschlägen der Gitarren folgen Doom Schwaden, die sich weiter entwickeln und ausdehnen. Unter Einfluss einer zweiten Gitarre
wird der melodische Hintergrund bereichert. Dieser wird durch tiefe Vocals ergänzt und zum Ende hin mit einigen Gitarrentönen ergänzt.

Der letzte Song des Albums ist Behold Darkness. Gitarren und Synthesizer sorgen für eine doom behaftete, melodisch angereicherte Einspielung, die durch dunkle Vocals bereichert wird. Später verstärkt die atmosphärische Komponente nochmals das Soundbild. Langsam gespielte, sowie gezupfte Gitarren, die im gleichmäßigen Rhythmus voranschreiten, machen den Eindruck als ebnen sie den Weg zur Hölle. Zum Schluss folgen neben dunklen Vocals noch einige versöhnliche Klänge, die Cerberus vor dem Höllentor vielleicht noch einmal gnädig stimmen!

Das Album erscheint als gut durchdachtes, genrespezifisches Werk. Die aussagekräftigen, tristen Phasen des Funeral Dooms werden immer wieder durch melodienreiche Einflüsse im Hintergrund ergänzt. Das Soundbild schwankt darüber hinaus zwischen rohen, bösartigen und traurig wirkenden Phasen, die an den richtigen stellen durch flexible Einspielungen, sei es durch den Synthesizer oder durch entsprechende Gitarrenvariationen kurzzeitig der Doom Welt entzogen werden, bevor Sie dann gleich wieder in den tiefen Untergrund hinab stürzen.
Ein Werk, das die Freunde des Funeral Dooms erfreuen sollte! Erhältlich ist das Album als CD Digipak. (Auflage 500 Stück).

BandSinister Downfall
AlbumA Dark Shining Light
Titel1. A Dark Shining Light 14:08
2. Shape In The Mist 14:15
3. Reach For The Dead 7:07
4. Bury Your Thoughts 8:50
5. Behold Darkness 6:40
LabelFunere, Weird Truth
GenreFuneral Doom
StudioalbumNr. 2
Veröffentlicht25. Mai 2020
HerkunftDeutschland
Gründung2016
MembersEugen Kohl (Alle Instrumente und Vocals)

Verfasst im Juni 2020
von Roland Hesse

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