Zwenz ist das Ein-Mann-Projekt von Sven Krause alias Natrgaard, das seit dem Jahr 2003 die Metalwelt bereichert. Anno 2004 entstanden die ersten Demos und im Jahr 2005 das Album A life´s work of Natrgaard. Ein Jahr später ging dann das zweite Werk, das den Titel A life´s work of Natrgaard II trägt an den Start.
Nachdem seit dem Jahre 2006 keine weiteren Veröffentlichungen mehr erfolgten, wurde die Idee geboren, das bemerkenswerte Album aus dem Jahre 2005 zusammen mit dem Underground Label „Black Blood Records“ in einer Auflage von 300 Stück neu zu produzieren. Re-Release Datum war der 18. Dezember 2020,
Sven Krause, der sämtliche Instrumente selbst einspielt, bewegt sich musikalisch im Dunstkreis des Black Metals, wobei er immer wieder Stilelemente aus verschiedenen weiteren Metal Generes wie zum Beispiel dem Heavy oder dem progressiven Metal beimischt. Auch scheut er sich nicht, vereinzelt einmal metalfremde Instrumente, wie beispielsweise eine Flöte mit einzubringen. Stimmlich bewegt sich die Aufnahme zwischen den mit Hintergrund Hall belegten erzählerischen Clean Vocals, sowie markanten, dem jeweiligen Text angepassten aussagekräftigen Screams. Die Lyrics sind in deutscher Sprache verfasst. Es ist auf diese Weise ein interessantes Werk entstanden, das sicherlich auch Fans aus anderen Spielrichtungen ansprechen sollte.
Einstieg lautet im wahrsten Sinne des Wortes der erste Titel des Albums. Diesen Einstieg bilden zunächst die auf Tempo gehenden E-Gitarren und das Schlagzeug ab, bevor sich im Rahmen eines Rhythmuswechsels die Bässe markant in Szene setzen und dem Stück noch mehr Druck verleihen.
In der Folge kommen gezupfte Gitarren hinzu, bevor ein kurzer Cleangesang einsetzt. Im weiteren Verlauf folgt ein progressiv wirkendes Gitarrenspiel mit hellen Tonfolgen, die durch das Schlagzeug rhythmisch unterstützt werden. Immer wieder hört man zwischendurch schöne Gitarrenriffs. Zum Ende hin bringen sich noch mal die Bässe in das auf Tempo gehende Spiel mit ein und sind für ein voluminöses Ende dieses Songs mitverantwortlich.
Es folgt dann Hinterland, ein Song, bei dem sich der Protagonist auf der Suche nach einem „Ort für die Ewigkeit“ befindet. Die Reise mit seinem Boot führt ihn in eine Welt wie niemals zuvor da gewesen. Vorbei an Vulkanen und Gletschern, unter Begleitung von Adlern, Möwen und Bären gelangt er an sein erträumtes Ziel der reinen Natur, seinem Hinterland!
Musikalisch wird die Handlung durch aufbrausende Wellen eröffnet. Dann setzen der Bass und ein voluminöses Gitarrenspiel ein. Das Schlagzeug geht auf Tempo. Später erfolgt ein Wechsel in melodische, ruhige Gefilde. Ein dazu passender harmonischer Cleangesang setzt unter Gitarrenbegleitung ein und erzählt einen Teil der Geschichte. Dann wird das Tempo wieder beschleunigt und der Cleangesang wechselt in Screams. Markante Gitarrenriffs begleiten das Stück.
Im Hintergrund vermitteln die Saiteninstrumente einen melodischen Eindruck. Ruhig und bedächtiger Cleangesang führt das Stück weiter, bevor unter Tempobeschleunigung bösartig wirkende Screams den bemerkenswerten Song zu seinem Ende führen. Zum Schluss hört man noch mal einen Wellenschlag.
Weiter geht es mit dem Track Reise ins Innere der Erde. Tausende Meilen ritt er auf einem Pferd. Viele Monate verbrachte er auf einem Segelboot. Die Zeit verlor sich im Wind. Nach einigen Tagen war der Horizont weg. Es erschien eine helle Sonne. Das Ziel im Inneren der Erde war erreicht!
Der Song beginnt mit einer kurzen Synthesizer Einspielung. Dann setzt ein heller, harmonischer Cleangesang ein.
Die Schlagzeugbeats werden durch das melodische Gitarrenspiel, das den kurzen epischen Song begleitet wunderbar abrundet.
Titel Nummer vier ist Falkenflug. Zunächst leiten aggressive Screams den Song ein. Nach einem Rhythmuswechsel ertönt ein instrumental dargestellter Falkenruf. Der Cleangesang erzählt die Geschichte, die von einem Falken handelt, der an einem schönen Sommertag ganz frei, nah an den Wolken und am Himmelstor seinem Glück entgegenfliegt. Während sich Scream und Clean Gesang in der Folge abwechseln, drücken die Saiteninstrumente ein „fettes“Soundbild auf die CD und bilden wohl in der Vorstellung den Falkenflug ab.
Der letzte Song lautet bezeichnenderweise Abschied. Erst hört man Flötentöne, dann setzen die Gitarren und das Schlagzeug ein und erzeugen abermals ein mächtiges Klangvolumen. Zwischendurch bringt sich eine Gitarre schön melodisch im Mid-Tempo „mit ins Spiel“. Zum Ende hin ist der Track nochmals sehr rhythmisch ausgestaltet.
Aus einem schwarzmetalischen Soundgefüge einwickelt jeder Song, bedingt durch die variantenreich eingebauten Einflüsse aus anderen Metal Genres seine eigene musikalische Struktur.
Von aggressiv bis progressiv, von melodisch einfühlsam bis rockig und auch manchmal im rauen Old School schwarzmetalischen Stil wird sie dem Hörer in die Gehörgänge gesendet.
Bei jedem der fünf Tracks erscheint die Musik den jeweiligen Texten authentisch angepasst.
Eine bemerkenswerte CD! Nachdem die Neuauflage des Silberlings bei guter Tonqualität nur auf 300 Stück limitiert ist, sollte man sich, so man möchte, den Tonträger zeitnah in sein Musikregal stellen.
Band | Zwenz |
Album | A life´s work of Natrgaard |
Titel | 1. Einstieg 7:47 2. Hinterland 11:10 3. Reise ins Innere der Erde 1:58 4. Falkenflug 4:20 5. Abschied 1:54 Geamt 27:09 |
Label | Black Blood Records |
Genre | Black Metal |
Studioalbum | Nr. 1 (Wiederveröffentlichung) |
Veröffentlicht | 18. Dez. 2020 |
Herkunft | Deutschland / Raum Stuttgart |
Gründung | 2003 |
Members | Sven Krause alias Natrgaard: Alle Instrumente und Vocals |
Verfasst im Januar 2021
von Roland Hesse