CD Review: Abschwörung – Manifeste des Zorns

Abschwörung ist eines der vielen Projekte von M.D.B.. Zusammen mit Thym wurden im Rahmen dieses Projektes seit 2019 bisher 12 tiefschwarze Demos produziert, die an die Wurzeln des Black Metals anknüpfen, jedoch für musikalische Feinheiten Raum lassen. Um die Demotracks dem schwarzmetalischen Metalvolk kompakt zu Gehör zu bringen, wurden sie von Black Blood Records auf einer CD, die den Titel „Manifeste des Zorns“ trägt zusammengestellt.


Die Texte sind in deutscher Sprache verfasst. Musikalisch werden die Songs rau und kompromisslos
in Old School Manier durch den Äther geschickt!

Die Demos aus dem Jahre 2021 tragen die Überschrift „Seelenfinsternis“.

Der erste Track lautet dann auch Seelenfinsternis und macht seinem Namen gleich „alle Ehre“!
Tiefe Gitarren klingen zunächst, als wären sie gerade dem Höllenschlund entwichen. Die einsetzenden Screams tragen ihren Teil dazu bei und die Instrumente gehen in der Folge in den gemäßigten Tempomodus über.

Nahtlos setzt Todgeweiht, der zweite Song an. Das Schlagzeug geht in den Speed Modus. Die Screams werden aggressiv und die Gitarren pfeifen dazwischen. Nach einer Tempoverlangsamung überlagert ein Hall die Voices. Sie werden von den Gitarren gebührend unterstützt. Schwarzmetalisch wankt der Song seinem Ende zu.

Der dritte Track heißt Höllentanz. Er kommt (gefühlt) durch das Höllentor auf die Hörerschaft zu! Die Gitarren und das Schlagzeug wirken dunkel. Schleppend geht es voran. Das instrumentale Volumen erhöht sich. Die Gitarre spielt atonal dazwischen. Im gleichbleibenden Rhythmus läuft es weiter. Dann geht das Schlagzeug auf Tempo und die Gitarren halten dagegen! Zum Ende hin wird es schön doomig und die Screams „leiden entsprechend dazu“.
Der Song handelt von Dunkelheit, Höllenverdammnis, Nebel und Düsterheit, von Schwefel, Feuer und dem ewigen Brennen. Verflucht sei des Menschen verzweifelte Existenz, heißt es im Text.

Die zweite Demoreihe stammt aus dem Jahr 2020 und heißt Alptraumdimension.

Der erste Song hieraus ist Untergang. Er beginnt mit einem wuchtigen, dunklen, instrumentalen Einsatz

und geht dann in den Track Erlösung über. Zusammen mit den Vocals begibt sich das Stück unter Gitarreneinfluss in temporeichere Gefilde. Die Gitarre bleibt betont im Hintergrund und das Schlagzeug behält sein Tempo. Die Gitarren, das Schlagzeug und vor allem der Bass treten wuchtig auf und schreiten zusammen mit den Screams im Black-Metal Modus voran!

Das Abschlussstück dieser Demoreihe ist Zwischenwelt. Es handelt sich um einen Song, der schön basslastig wirkt und sich rhythmisch schleppend unter vordergründigem Gitarreneinfluss dahin bewegt. Wuchtig und instrumental erfolgt unter aggressiv wirkenden Vocals eine Tempobeschleunigung. Zum Ende hin wird der Modus wieder schleppend und die Screams erzählen ihre Geschichte unter leicht melodischem Gitarreneinfluss.

Die letzte Demoserie auf dieser CD heißt Endzeitapokalypse und beinhaltet die ersten Abschwörungssongs aus dem Jahre 2019.

Der erste Track ist Apostasie. Gitarren beginnen zusammen mit einigen Schlagzeugbeats. Ein gleichförmiger Rhythmus schreitet voran und bildet die Überleitung zum nächsten Song,
Ewige Agonie. Dieser beginnt im Old School Black-Metal Modus. Es finden aggressive Screams statt und das Schlagzeug befindet sich im Dauertempo. Im späteren Verlauf des Tracks werden, geführt durch die Saiteninstrumente, etwas gemäßigtere Töne angeschlagen. Zum Ende hin, geben die Screams „noch mal alles“ und das Schlagzeug ist wieder im Speedmodus!

Es folgt der Song Verblendung, der langsam unter Gitarreneinfluss und dunkel wirkend beginnt.
Das stellt sich jedoch schnell als Täuschung heraus! Plötzlich geht das Schlagzeug auf Tempo und es folgt eine Trendwende hin in den Old School Black Metal Modus!

Entheiligung lautet der nächste Titel. Langsam schleppend und dunkel beginnen die Gitarren.
Passend dazu setzten die Vocals im Erzählmodus ein. Der Song geht im Verlauf immer weiter in die tiefen Gefilde und verschwindet dann unter Doomeinfluss bei Hades in der Unterwelt!

Endzeitapokalypse ist der nächste Song. Am Wurzelansatz des Black-Metals beginnt auch dieses Stück. Später erfolgt ein Tempowechsel. Die Screams wirken nachdenklicher und die Songstruktur richtet sich auf dunkle Schlagzeugbeats aus. Dann kommen die Gitarren in den Vordergrund! Bevor das Ende naht, wird es noch mal langsam und tief dunkel.

Das letzte Stück des Silberlings ist Abschwur, ein Abschlusssong, der sich langsam, schwermütig wirkend und doomlastig wunderschön durch den Tonträger spielt!

Fazit:
Eine gute Idee, die Demosongs von Abschwörung zusammenzufassen und auf einem Silberling zu veröffentlichen! Auf diese Weise kommen Interessierte an Tracks, die sonst nur einer Minderheit zugänglich gemacht werden können, nämlich denjenigen, die das Glück haben, eine seltene Demo zu ergattern.
Ansonsten kann man nur sagen: Wer den Old School Black-Metal, der nach Ansicht des Verfassers dieser Zeilen an einigen Stellen interessant modifiziert wurde, schätzt, sollte sich dieses Werk, das man über Black Blood Records beziehen kann, nicht entgehen lassen!

BandAbschwörung
AlbumManifeste des Zorns
TitelSeelenfinsternis Demo 2021
1. Seelenfinsternis 1:48
2. Todgeweiht 2:19
3. Höllentanz 3:45
Alptraumdimension Demo 2020
4. Untergang 0:34
5. Erlösung 2:11
6. Zwischenwelt 4:50
Endzeitapokalypse Demo 2019
7. Apostasie 2:02
8. Ewige Agonie 2:33
9. Verblendung 1:57
10. Entheiligung 2:45
11. Endzeitapokalypse 2:40
12. Abschwur 3:44
LabelBlack Blood Records
GenreBlack Metal
StudioalbumCompilation Demos
Veröffentlicht10. Dez. 2021
HerkunftDeutschland / NRW
Gründung2019
MembersM.D.B.: Gesang, Gitarren, Bass
Thym: Schlagzeug

Verfasst im Januar 2022
von Roland Hesse

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