MERRIMACK – auf dem Dark Easter Metal Meeting 2023 im Backstage Club in München

Die Schwarzmetaler von Merrimack, die bereits für das Dark Easter Metal Meeting 2020 angekündigt waren, mussten ihren Auftritt wegen der Pandemie sowie aus persönlichen Gründen in das Jahr 2023 verlegen. Am 9. April war es soweit! Erfreulicherweise hatte der Veranstalter des DEMM den Gig in den gut gefüllten Backstage Club gelegt. Das Publikum konnte die aus Paris angereisten Musiker so in unmittelbarer Nähe erleben und es ergab sich die besondere Atmosphäre eines Clubkonzertes. Nach dem Soundcheck und dem Auftragen der Corpsepaints stiegen die fünf Schwarzmetaler pünktlich um 20 Uhr 55 in ihr Set ein.

Der Opener war Seraphic Conspiracy aus dem Album Of Entropy And Life Denial von 2006.
Vestal brachte hier gleich mal seine rauen, aggressiv wirkenden Screams dem Publikum entgegen. Blastum, der am Schlagzeug saß hämmerte mit hoher Geschwindigkeit seine Salven in den Raum.
Nach einem Tempowechsel ging es schleppend weiter und die beiden Gitarristen spielten in stoischer Ruhe ihren Part. Dann folgte wieder ein Schlagzeuggewitter und die Screams wechselten sich mit eingefügten Growls ab. Ein langsamer Ausklang beendete das Stück unter dem dem Beifall des Publikums.

The Falsified Son aus dem Omegaphilia Album von 2017 war der folgende Song.
Wieder ging Blastum in den Vollspeed Modus und machte seinem Namen alle Ehre! Nach einem kurzen stop setzten die Vocals ein, die von Satan erzählten, der immer wieder neue Feinde hervorbringt. Perversifier spielte in das „Old School Black Metal Geschehen“ mit seiner Gitarre einige helle Töne ein, die teilweise etwas melodisch wirkten und Vestal schleuderte dem Publikum weiter seine aggressiven Screams entgegen. Unter „Vollgas“ und verstärktem Einsatz der Saiteninstrumente endete das Stück unter dem abermaligen Beifall der Metalheads.

Weiter ging es ohne Pause mit einem Song, der noch auf keinen Tonträger gepresst wurde.
Sulphurean Synods war ein neues Stück das dem Publikum heute vorgestellt wurde. Unter Schlagzeugfeuer mit einigen dicht aufeinander folgenden Blastbeats und mächtig drückenden Gitarren, dazwischen „dreckig wirkende“ Vocals, presste sich das Lied durch die Räumlichkeiten. In der Folge brachen die Gitarren kurz aus dem Geschwindigkeitsmodus aus, fanden sich aber gleich wieder in das Soundgefüge ein. Später gerieten die Drums in einen Hochgeschwindigkeitsrausch. „Black Metal wie in alten Zeiten“!

Dann folgte Apophatic Weaponry, wieder ein Song aus dem Omegaphilia Album. Perversifier und Judicael brachten sich mit ihren Gitarren in das Geschehen ein. Dunkler Gesang im Mid-Tempo kam hinzu, den Deathorn, der mit seinem Bass in zurückgezogener Stellung agierte merklich unterstützte. Es folgten aggressive Screams die sich mit düster wirkenden Vocals abwechselten, sowie eine intensive Gitarrenarbeit. Gleichermaßen dürften die Schlagzeugbeats den Drummer an dieser Stelle wohl „ins Schwitzen“ gebracht haben. Ein klasse Stück, das das Publikum mit viel Beifall quittierte.

Der nächste Song wurde aus dem Album Ashes Of Purification entnommen. Es war Horns Defeat Thorns, ein älteres Lied aus dem Jahr 2002. Einem langsamen Beginn durch eine Gitarreneinleitung folgte wieder ein Schlagzeugfeuer und Vestal stürmte auf der Bühne unter dem Einsatz aggressiver Vocals, von rechts nach links! Trotz der aggressiven, drückenden Gitarren erzeugte das Stück eine gewisse dunkle Atmosphäre. Black Metal, wohl ganz nach dem Geschmack des Publikums, denn es bildete sich hier bereits ein kleiner Moshpit vor der Bühne.

Es ging gleich weiter mit Melancholia Balneam Diaboli, wieder aus dem Album Of Entropy And Life Denial. Im Stile des Old School Black Metals fegten die Töne durch den Song, zumindest bis zur Hälfte. Der zweite Teil des Stückes begab sich dann im Sinne des Titels in schwermütige Gefilde, was instrumental zum Ausdruck kam und Vestal mit seinen passenden Vocals im Soundbild ergänzte.

Nun kam wieder ein neuer Song an die Reihe, der ebenfalls noch kein Album zierte. Under Aimless Spheres! „Im Rahmen dieses Stückes wurden keine Gefangenen gemacht!“ Black Metal ohne Kompromisse! Das Schlagzeug hämmerte vor sich hin und trieb die Gitarrenfraktion an. Der Sänger unterstützte durch massive Screams und frequentierte die Bühne von vorne bis hinten.
Perversifier, Judicael und Deathorn erzeugten mit ihrem Gitarrenspiel zunächst ein voluminöses Soundbild, das später in einen schleppenden Rhythmus überging. „Hin und wieder grätschte eine Gitarre solo dazwischen“. Vestal änderte seinen Gesang in langsame, gequält wirkende Screams und es erfolgte ein „ruhiger, friedlicher Ausgang“ durch die Saitenisnstrumente.

Im letzten Song des Sets haben einige Metalheads nochmals eifrig gemosht. Es war Ashes Of Purification aus dem gleichnamigen Album. Die Gitarren drückten den Sound massiv in Richtung Publikum. Das Schlagzeug kam aus dem Hintergrund und blieb im schwarzmetalischen Rhythmus, während die Screams wieder „dreckig“wirkten. Nach einer kurzen Tempoverlangsamung ging es wieder im Vollspeed Modus weiter. Die Vocals kamen wütend und dunkel zum Ausdruck. Zum Ende des Songs ging es in tiefe, dunkle Gefilde. Hades hätte seine Freude an diesem Song gehabt und es war gleichermaßen ein gelungenes Finale.

Es gab viel Beifall für Merrimack. Die Band bedankte sich beim Publikum, das sicherlich erfreut war, wieder einmal einen schönen Old School Black Metal Gig erlebt zu haben und das alles ohne unnötige Ansagen zwischen den Songs. Danke an die Band Members, bis hoffentlich bald und nicht wieder fast 10 Jahre warten!

 

Verfasst im April 2023
von Roland Hesse
Alle Fotos von Roland Hesse

 

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