ARS IRAE im Feierwerk in München (Sunny Red) am 10.11.2023

Zunächst ein mal ein großes Dankeschön an Chaos Blast, dem Veranstalter, der sich seit Jahren den Bands des metalischen Untergrunds annimmt und den Musikern die Möglichkeit eines Auftrittes bietet. In diesem Sinne wurden die Gruppen Sum Lights, Guyod und Ars Irae am 10. November 2023 in die Chaos Blast Zone ins Münchner Feierwerk (Sunny Red) eingeladen. Leider musste Sum Lights krankheitsbedingt den Auftritt absagen. Nachdem die Death Doomer von Guyod ihren Gig beendet hatten, betraten gegen 22 Uhr 15 die vier Members von Ars Irae die Bühne im Sunny Red, vor der ca. 80 Metalheads auf den Auftritt der Rosenheimer Black Metaler warteten. Sie spielten an diesem Tag nur mit einer Gitarre, die Stephan in der Hand hielt, da Flo, an der zweiten Gitarre nicht mitspielen konnte, jedoch bei den nächsten Gigs wieder an Bord ist. Den Bass bediente Volker und Toni klopfte auf seinen Drums. Für die Vokalen Schallwellen war Michi zuständig.

Zum Auftakt wurde der Song Blood Revenge, der aus der Ignis Fatuus Ep von 2005 stammt, gespielt. Basslastig und mit dunklen Vocals ging es los. Das Klangvolumen steigerte sich im Verlauf und die Voices wurden aggressiver. Das Schlagzeug ging in den Tempomodus und Toni erhöhte die Frequenz mittels seiner Fußmaschine. Stephan überlagerte die vor der Bühne stehende Meute mit einem rhythmisch wirkenden Gitarrensound.
Ein guter Auftakt! Dem Publikum hat es dem Applaus zufolge jedenfalls gefallen!

Weiter ging es mit den Songs In Trümmern und Kleid aus Asche. Beides sind Stücke, die dem bald erscheinenden neuem Album entnommen wurden und schon jetzt ihren Weg auf die Setlist fanden. In Trümmern startete mit der Gitarre und mit Unterstützung von Volker, der seinem Bass die tiefen Töne entlockte und den nichts aus der Ruhe zu bringen schien. Michi gab im Anschluss durch seine Growls dem Song einen dunklen und gleichermaßen harmonischen Ausdruck, der den Metalheads vor der Bühne Aufmerksamkeit abverlangte. Mittlerweile ging das Soundbild in eine doomige Phase, um sich im Anschluss wieder temporär zu steigern. Aggressive Vocals, getrieben durch das Schlagzeug und interessante Gitarrenstrukturen prägten den Song im Verlauf. Basslastig und druckvoll ging das Lied unter intensiver Gitarrenarbeit dann seinem Ende zu.

Das Stück Kleid aus Asche begann tiefdunkel. Dann trieb Toni seine „Jungs“ voran! Bass und Gitarre bildeten nun eine „Zweckgemeinschaft“ und vermittelten zusammen mit Michis markanten Growls ein gelungenes Soundbild.

Die Stimmung in den „Tiefen“ des Sunny Reds war sehr locker und ausgelassen. Man wartete auf den nächsten Song, der ohne lange Ansage präsentiert wurde.
Es war „der Klassiker“ aus dem Album dunkle Klänge, nämlich Wieland der Schmid. Er begann mit einem „Instrumentalfeuer“ und dem Einsatz von aggressiv wirkenden, tiefen Growls des Frontmannes. Toni trieb mit seinen Beats die Truppe an und Stephan setzt seine Akkorde entsprechend dazu ein. Dunkel und mit melodischen Einflüssen drang der Song in die Ohren des Publikums. Michi erzählte von Wieland dem Schmied und seiner Rache an dem König, der ihn in sein Reich entführt hat. Zum Ende des Songs legten die Saiteninstrumente noch mal rhythmisch „die Richtung fest“ und vermitteln gleichermaßen einen harmonischen Eindruck.
Der Nerv des Publikums war mit diesem Lied augenscheinlich getroffen. Es gab eine ordentliche Portion Beifall dafür.

Jetzt kam mit Kreis ein Stück aus dem 2010 erschienen Album Unter der Erde an die Reihe. Nach einer Gitarreneinspielung drückte der Frontmann dem Publikum „schöne üble“ Death Growls entgegen, die sich im Verlauf rhythmisch dahinschleppten. Stephan drückte mit seiner Gitarre dem Song seinen Stempel auf und begleitete seinen Sänger in dunkle Sphären. Toni ging mit seinem Schlagzeug auf Tempo. Später wurden die Anschläge der Saiteninstrumente ruhig und das Volumen steigerte sich, wobei die Screams sehr markant wirkten.

Auf der Setlist standen nun drei weitere Stücke, die das hoffentlich bald erscheinende neue Ars Irae Album zieren werden. Es waren Altes Leid, Verführt und Eldgja. Entsprechend dem Titel ging es bei altes Leid etwas doomig los. Danach erfolgten aggressive Vocals und die Gitarre mischte sich immer wieder ein. Dann kam ein Schlagzeugfeuer, bevor es wieder einen Tempowechsel in langsamere Gefilde gab. Rhythmisch ging es in den Death Metal Strukturen weiter, bevor sich das Lied wieder in tiefe dunkle Gefilde bewegte. Zum Schluss drehten die Voices und die Instrumente noch mal „richtig auf“!

Michi bedankte sich beim Publikum kurz für den Applaus und weiter ging es mit dem Song Verführt! Nach einem langsamen Beginn ging Toni an seinem Schlagzeug in den Tempomodus und Volkers Spielweise machte zusammen mit der Gitarre einen schönen basslastigen Ausdruck. Der Gesang wirkte prägnant und wurde an die rhythmischen und teils progressiven Songstrukturen angepasst. Stephan war mit seiner Gitarre für die Schlussakkorde verantwortlich.

Der dritte neue Song war dann Eldgja. Es ging gleich im Vollspeedmodus los. Dann setzte Michi hier leidend klingende Death Vocals ein, die später in tiefe Growls übergingen. Die Gitarren drückten weiter und das Schlagzeug klopfte unermüdlich.
Abermals bedankte sich der Frontmann nach Beendigung des Gigs für den gespendeten Applaus.

Nun folgte mit Herbst der vorletzte Song des Sets. Er stammte aus dem 2015er- Album Dunkle Klänge. Mit einem Schlagzeuggewitter ging es los. Michi setzte seine markanten Growls hinzu und Stephan und Volker drückten mit ihren Saiteninstrumenten dem Publikum schnelle Tonfolgen entgegen. Tiefe Growls wechselten jetzt mit hellen Screams. Vor der Bühne wurde jetzt geheadbangt. Die Stimmung war ausgezeichnet. Atonale Gitarrenarbeit ging in doomige Gefilde über und wechselte sich in der Folge mit schnellen Akkorden ab. Ruhig erzählten die Screams die Geschichte zu Ende.

Der letzte Song des Abends war Ignis Fatuus, wieder ein Bandklassiker! Die Gitarren begannen voluminös. Die Screams waren ausdrucksvoll und das Schlagzeug befand sich im Geschwindigkeitsmodus. Stephan und Volker führten später einen Tempowechsel in langsamere Gefilde durch. Dann ging das ganze wieder in den Speedbereich, bevor das Stück abermals in eine ruhige Spielweise mündete und die Screams langsam und bedächtig wirkten. Zum Ende hin legten die Gitarren nochmal an Tempo zu und die Growls brachten das Sunny Red in Schwingung.
Nach ca. 1 Stunde war die Setlist dann abgearbeitet. Das Publikum spendete viel Beifall für einen ansprechenden Gig. Bevor die schwarze Meute den Heimweg antrat, wurden standesgemäß noch einige Bierchen vernichtet. Damit ging ein gelungener Abend seinem Ende zu. Danke Ars Irae!

Verfasst im November 2023
von Roland Hesse
Alle Fotos von Roland Hesse

 

 

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