CD Review – Praise The Plague – Suffocating In The Current Of Time

Praise The Plague veröffentlichen am 16. Februar 2024 über Lifeforce Records ihr neues Album Suffucating In The Current und laden in diesem Zusammenhang die Zuhörerschaft zu einem Ausflug in die dunkle, schwarzmetalische Klangwelt ein. Das Werk beinhaltet sechs Tracks, die die Lautsprecher fordern und sie neben schwarzmetalischen Tonfolgen auch in tiefe, dunkle und basslastige Doomphasen zwingen oder ihnen todesmetalische Klänge entlocken. Inhaltlich geht es um Wut, Frustration und Verzweiflung in einer Welt, in der die Flutwellen eines tobenden Meeres alles verschlingen. In Verbindung mit einer musikalisch unversöhnlich wirkenden Ausdrucksweise kann man (gefühlt) dem Verschlinger in seine toten, kalten Augen blicken!

In diesem Sinne geht mit Veil Of Tyrants los! Der Song beginnt mit Sturmgeräuschen im Hintergrund. Es folgen einige ruhige Gitarrenklänge in Verbindung mit dunklen, langsamen Schlagzeugbeats. Dann kommen helle Anschläge der Gitarre und plötzlich, wie aus dem Nichts, kurze brutale Screams mit in „das Spiel“. Die Instrumente gehen auf Tempo und kommen danach wieder in ruhige Bereiche zurück. Helle Töne der Saiteninstrumente bleiben in der Folge im Mid-Tempo und treten später in ruhige Sphären ein. “Danach ist Schluß mit lustig” und es geht unter dem Einsatz von aggressiv wirkenden Screams bis zum Ende hin im Old School Black-Metal- Modus weiter.
Die Lyrics berichten von einem angstvollen Wanderer, der sich getrieben durch Verzweiflung und Lügen auf dem Pfad des Verfalls befindet. Wir sind die Architekten des Untergangs und bleiben Fremde in diesem erbärmlichen Leben. Erstickt in den Überresten der Thyrannei und verschlungen von der Herrschaft der Lügner, endet unser Sein in einem Sturm unserer Zeit!

Track Nummer zwei des Albums ist The Tide. Langsam und mächtig doomig geht es los. Dabei treten tiefe Growls aus der Abyss hervor, die sogar Hades in Angstzustände versetzten könnten und schleichen langsam und bedächtig voran. Plötzlich geht es in den Black-Metal-Speed Modus und die „Screams keifen vor sich hin“. Das Schlagzeug befindet sich im Tempomodus und die Saiteninstrumente fügen schnelle und helle Tonfolgen hinzu. Nach einem melodischen Part wandert der Song in das Mid-Tempo und die tiefdunklen Death Voices, die im Wechsel zu den aggressiven Screams stehen, erzählen unter leichtem Melodieneinfluss von dem wütenden Strom der Zeit und einem Reich, in dem weder zwei Dinge noch zwei Chancen jemals gleich sind. Der Preis, der für Wohlstand zu zahlen ist, ist hoch. In einer trostlosen Welt zerfallen unsere Seelen. Gegenwart und Vergangenheit, alles verblasst zu schwarz! Wir sehen das Leben an uns vorbeiziehen. Ein entfernter Wanderer macht sich auf den Weg, den richtigen Pfad zu finden und wird von der Flut weggespült.
Musikalisch führen die Gitarren den Song jetzt in ruhige Sphären. Das Schlagzeug ergänzt das Soundbild und die Saiteninstrumente erzeugen Volumen. Später fügen sich wieder böse, tiefe Growls in das Geschehen ein. Die Gitarren bleiben dominant und münden in aggressive Screams. Das Schlagzeug befindet sich auf „Vollspeed“! Dies alles geschieht im Old School Black Metal Modus. Das Lied klingt im gemäßigten Tempo unter Windgeräuschen aus.

Es folgt nun Astray From Light. Die Gitarren setzen schleppend, atonal ein. Im Anschluss kommen Death Growls hinzu, die das Soundbild tief dunkel erscheinen lassen. Das Schlagzeug geht auf Tempo und es folgen böse Screams. All dies entwickelt sich wieder im Old School Black Metal Modus! Später erfolgt ein Übergang zu Death Growls. Die massive Unterstützung durch das Schlagzeug, das sich im Dauer-Vollspeed-Modus befindet und die Gitarren kommen hinzu. Dann geht es in das Mid-Tempo und die Screams fahren nochmals aggressiv dazwischen.
Der Text handelt von einem Protagonisten der durch Lärm, Schmutz und Chaos wandert und sich hoffnungslos, zerrüttet und isoliert empfindet. Er möchte dem, was einst fruchtbar erschien, jedoch jetzt nach Tod stinkt, den Rücken kehren. „In den Bergen der Verwüstung holt sich meine Seele ihre Jugend zurück“ heißt es im Text.
A Serpent´s Tongue ist das nächste Lied. Gewittergeräusche erzeugen zunächst eine gefühlte Panikstimmung. Nach einer kurzen Pause setzt eine Sprechstimme ein und erzählt von unserem Untergang. Die Maschine, die wir geschaffen haben, lässt uns nicht mehr los! Korruption und Lügen wiegen schwer. Mit Wut erheben wir uns! Es herrscht Großmut und wir werden von einem leichten Duft umgeben. Den beißenden Gestank allerdings riechen wir nicht! Die Aussicht auf Reichtum bestimmt unser Leben. Mühsal ist der Kampf der uns am Boden hält.
Der Song beginnt mit einer Gitarre und dem Schlagzeug, das auf Tempo geht. Die Screams erzählen ausdrucksvoll und die Saiteninstrumente wirken dominant. Die Drums sind im Tempomodus, während die Gitarren weiter mithalten. Dann wird es etwas basslastig und das Soundbild entwickelt sich weiter in die Pagan Richtung. Zum Ende hin spielen die Gitarren helle Töne, das Schlagzeug hält einen strammen Beat und die Instrumente wirken zum Schluß dunkel.

Im vorletzten Song Devourer beginnen die Gitarren und das Schlagzeug im Mid-Tempo. Dann folgen langsame und prägnante Death Growls. Die Gitarren bilden inzwischen helle Tonfolgen aus und steigern ihre Geschwindigkeit. Die Screams folgen im Black-Metal-Modus und das Schlagzeug befindet sich im Dauertempo. Später folgen langsame Death Growls. Das Soundbild befindet sich inzwischen im Mid-Tempo und wirkt schön gitarrenlastig. Die Drums klopfen unermüdlich!
Die Lyrics erzählen von einem Reich der Ausschweifung, in dem Unglauben, Ignoranz und Gier ein Konstrukt bilden, das den Untergang der Menschheit besiegelt. Zerstörer, Verschlinger von Welten, Unterdrücker und Ausbeuter plündern das Reich. Die Menschheit wird fallen!

Der letzte Track ist Throne Of Decay. Langsame, dunkle Bässe eröffnen den Song. Ruhige Gitarrenanschläge kommen hinzu, die im Verlauf intensiver werden. Die Saiteninstrumente bleiben im Hintergrund und werden durch ein langsames Schlagzeugspiel begleitet. Später bilden die Gitarren Volumen aus, bleiben im Mid-Tempo und schieben sich im Anschluss in den Vordergrund.
Das Soundbild wechselt von der Intensität her zwischen hellen Gitarren und dunklen Bassfolgen. Dann wird es temporeich und die Screams erzählen davon, dass wir oft sehen, jedoch nicht fühlen. Unsere Augen sind wie Spielgel, während unsere Herzen angekettet sind. Es stellt sich die Frage, wie wir nur so werden konnten. Manchmal dauert es nur einen Wimpernschlag, um zu verwelken, während laufend neue Schädlinge auftauchen.
Im Soundbild geht es tief dunkel weiter. Die Growls entweichen gefühlt dem Höllenschlund, wirken bösartig und wechseln sich mit den Screams ab. Das alles geschieht im Old School Black- Metal-Modus mit melodischem Hintergrund! Die Saiteninstrumente halten das Tempo weiterhin hoch. Plötzlich erfolgt noch mal ein Tempowechsel und die Gitarren spielen den Song ruhig zu Ende.

Fazit:
Bei diesem Tonträger wird es den Hörern, die sich im schwarzmetalischen Untergrund bewegen, sicher nicht langweilig! Die Tracks sind im Black-Metal-Modus aufgebaut und gehen oftmals zwischendurch in den Doomkeller, manchmal aber auch in den Death Metal Modus, jeweils geprägt durch den Einsatz von bemerkenswerten Screams bzw. Death Vocals. Jeder einzelne Song des Suffocating In The Current Of Time Albums bewegt sich zwischen diesen Genres und ist je nach textlicher Ausgestaltung melodisch sehr passend darauf abgestimmt. Manchmal spiegelt das Soundbild, wie schon innerhalb der einzelnen Songs dargestellt, Verzweiflung, manchmal Frustration oder Wut wieder. Besonders hervorzuheben sind auch die teils intensiven, instrumentalen Parts.
Wenn man die Lyrics betrachtet, fällt es einem nicht schwer, hier einen verklausulierten Realitätsbezug zu Teilen unserer Gesellschaft zu finden. Praise The Plague hat hier ein gefälliges Werk geschaffen, das bei intensivem Hören in Verbindung mit den Lyrics möglicherweise einen Bezug zu einigen unserer gesellschaftlichen Themen erkennen lässt. Erhältlich ist der Tonträger über Lifeforce Records als CD-Digipak, alsVinyl-LP oder wenn es sein muss, auch digital.

BandPraise The Palgue
AlbumSuffocating In The Current Of Time
Titel1. Veil Of Tyrants
2. The Tide
3. Astray From Light
4. A Serpent´s Tongue
5. Devourer
6. Throne Of Decay
LabelLifeforce Records
GenreBlack-Death-Doom Metal
StudioalbumNr. 3
Veröffentlicht16. Febr. 2024
HerkunftDeutschland / Berlin
Gründung2017
MembersRobert Carmosin: Gesang
Marcel Martin: Gitarre
Chris: Gitarre
Benjamin Linz: Bass
Sascha Bühl: Schlagzeug

Verfasst im Februar 2024
von Roland Hesse

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