10 Jahre nach ihrer Bandgründung im Jahre 2009 war es endlich soweit!
Die Fangemeinschaft konnte sich freuen, die tief dunklen Black Metaler von Advent Sorrow im Rahmen des Dark Easter Metal Meetings 2019 zum ersten Mal in Deutschland begrüßen zu dürfen.
Der gute Ruf eilte den Australiern bereits voraus. Mit der EP „Before The Dimming Light“ aus dem Jahre 2012 und ihrem ersten in 2015 erschienenen Longplayer, der den Titel „As All Light Leaves Her“trägt, tauchte die Band aus dem Untergrund auf und bereicherte seit dem die „dunkle Seite der Macht“!
Am 20. April 2019 um 17 Uhr 20 war es soweit. Die sechs Musiker aus Perth betraten die Bühne im Backstage Werk.
In diesem Zusammenhang ein großes Kompliment an den Festival Veranstalter, der vorausschauend der Band einen Slot im Werk, der größten Location des Geländes, ermöglichte.
Das Publikum hat es sicherlich gedankt, denn so konnte man einen Platz in der gut gefüllten Spielstätte bekommen.
Los ging es im Set mit Verminblood. Es handelte sich um ein Stück aus dem sehnsüchtig erwarteten Album Kali Yuga Crown, das wohl im Jahr 2019 das Release Fest feiern dürfte. Auch ein Video wurde zu Verminblood produziert.
Das Lied begann mit einem ruhigen, melodischen Gitarreneinspieler, bevor Rhys King, der am Mikrofon stand, seinen donnerhallartigen Einsatz hatte. Im langsamen schleppenden Rhythmus bewegte sich der Song dann weiter durch die Halle, bevor die Gitarrenfraktion einen melodischen Teppich über dem Publikum ausbreitete.
Im Anschluss legte Martin Donnelly, der am Schlagzeug saß, solange seinen Old School Black Metal Rhythmus ein, bis der Song wieder in lethargische, traurige Sphären mündete und so zu Ende geführt wurde.
Das zweite Stück war With Storming Death aus dem in 2015 erschienenen Album As All Light Leaves Her. Hier wurde textlich eine gewisse Gleichgültigkeit hinsichtlich des Unterganges der Welt dargestellt. In diesem Zusammenhang begann das Lied durch langsam gezupfte Gitarren, bevor der Frontmann seine, dieses mal aggressiven Screams einsetzte und das Stück fahrt aufnahm. Nach einer in der Folge stattgefundenen Tempoverlangsamung, passte der Sänger seine Vocals an. Kurze Zeit später nahm der Song wieder Fahrt auf und die Screams wurden abermals aggressiver.
Zum Ende hin kam dann die Phase der Verzweiflung, respektive Gleichgültigkeit in Form von schmerzvollem Gesang unter voluminöser Begleitung von Bass und Gitarren.
Dann folgte The Agony Courses Through My Veins, dass ebenfalls aus dem Album As All Light stammte. Nach einem rhythmischen Beginn durch das Schlagzeug und die Gitarren, nahm der Song nach kurzer Zeit Tempo auf und Rhys King fügte seine Screams hinzu. Im Hintergrund setze sich im Verlauf immer mehr der melodische Einfluss, den die beiden Gitarristen verursachten durch, bevor das Schlagzeug noch mehr Tempo vorgab.
Dann erfolgte ein Geschwindigkeitswechsel in langsamere Sphären. Gequält wirkend Vocals gaben dem Stück einen interessanten Ausdruck.
Später nahm man wieder Tempo auf und die Screams wurden aggressiver.
Gleichermaßen fügten die Gitarren, die im Hintergrund blieben, immer wieder den wunderbaren melodischen Part hinzu.
Ein wunderbares Stück!
Advent Sorrow verstand es in gekonnter Weise, neben den teils aggressiv und teils depressiv wirkenden, schwarzmetalischen Klangpassagen, sehr viele versteckte und immer wiederkehrende, geniale melodische Komponenten, die durch die beiden Gitarristen in hervorragender Weise erzeugt wurden in ihre Songs einzubauen.
So bildete der Old School Black Metal die Basis, wurde jedoch durch die melodischen, atmosphärischen Klänge sehr speziell verfeinert.
Leider war bei diesem Konzert der melodische Background nicht so ganz perfekt, was vermutlich an der Songabmischung lag.
Das nächste Stück hieß Absolute Perpetual Death, das ebenfalls dem Album As All Light Leaver Her entnommen wurde und bei dem es um die verzweifelte Suche nach Hoffnung geht. In diesem Sinne kamen die ersten Klänge von Tom Langridge, der am Keyboard saß und den Song ruhig und getragen einspielte. Dann setzten die Gitarren und die mächtigen Screams von Rhys King ein.
Der Song bewegte sich rhythmisch im Mid-tempo und wie kann es anders sein, unter melodischem Gitarreneinfluss im Hintergrund. In der Folge nahm der Sänger, zusammen mit dem Schlagzeuger das „Heft des Handelns wieder in die Hand! Neben den nun „dreckig“ wirkenden Screams, spielten sich nun die Gitarren auch einmal melodisch in den Vordergrund!
Ein fantastischer Song!
Das Lied Nummer 5 wurde durch den Frontmann angesagt. Es handelte sich um ein (noch) unbekanntes Stück, das den Namen Wolf And Weapon trägt.
Es begann brachial unter dem „vollen Einsatz“ sämtlicher zur Verfügung stehenden Instrumente und bewegte sich im Mid-tempo. Dann verbreitete der Frontmann dieses Mal seine aggressiven Vocals in der Halle, natürlich nicht ohne seine melodische schwarzmetalische Gitarrenfraktion im Hintergrund zu haben. Schlagzeug, Gesang und Gitarren bildeten eine Symbiose, wobei sich die Gitarren das eine und andere Mal in den Vordergrund „drängten“.
Der folgende Song war Skin To Suffer In, aus dem Album As All Light Leaves Her.
Synthesizer und Gitarren sowie die klagende Stimme des Frontmannes machten den Anfang.
Dann setzten die Gitarren einen melodischen Klangteppich über das Geschehen.
Es folgte eine schnellere Gangart, jedoch nicht ohne dabei die melodischen Einflüsse zu verlieren.
Die Gitarrenfraktion trat gegen Ende des Songs noch mal in den Vordergrund des Geschehens und beendete den wunderbaren Song.
Das vorletzte Lied war Pestilence Shall Come, dass im September 2017 als Single erschienen ist.
Hierzu wurde auch ein Video gedreht.
Der Song ist dem Old School Black Metal angelehnt und wurde melodisch verfeinert.
Einem schleppenden Beginn, folgte ein Tempowechsel in schnellere Bereiche. Das Schlagzeug ging in den Old School Modus über, bevor die Gitarristen und der Sänger das Stück bis zum Ende mit einer melodischen Klangwelle überzogen.
Genial!
Der Letzte Song am heutigen Abend war dann While Bones Are Broken aus dem Album As All Light Leaves Her.
Auch dieses Stück hatte alles aufzubieten, was das atmosphärische Black Metal Herz erfreute!
Einem schleppenden Beginn unter dem Einsatz depressiv wirkender Screams, folgte der Übergang
in eine schnellere Gangart, wieder angetrieben durch das Schlagzeug. Dann erfolgte ein plötzlicher Rhythmuswechsel, der durch einen Solopart des Keyboarders eingeleitet wurde. Das Stück bewegte sich mittlerweile in langsamen getragenen, durch die Melodien der Gitarren beeinflussten Sphären.
Dann wurde noch mal mächtig Tempo aufgenommen und die Vocals brachten eine hohe Aggressivität hervor.
Das Ende des Songs bekam eine depressiv wirkende Ausstrahlung, die durch den Gesang und die melodischen Komponenten charakterisiert wurden. Ein genialer Abschluss!
Nach leider nur ca. 50 Minuten Spielzeit, war die Show zu Ende.
Advent Sorrow wurde mit viel Beifall bedacht. Anschließend belagerten die Metalheads den Merch Stand der Band. Die CD As All Light Leaves Her war nach dem Konzert vergriffen!!!!!
Voller Vorfreude kann man dem Release des neuen Tonträgers entgegensehen, sicherlich verbunden mit der Hoffnung auf eine baldige Europa Tour!
Wer Advent Sorrow in der nächsten Zeit noch einmal live erleben möchte, sollte sich in Richtung England aufmachen, wo die Band diverse Gigs spielt u. a. auf dem Incineration Fest am 11. Mai 2019 in London.
Eine Alternative wäre noch am 17. Mai 2019 das Steelfest in Hyvinkää, Finnland.
Verfasst im April 2019
von Roland Hesse
Alle Fotos von Roland Hesse