Am 4. Dezember 2017 beehrten uns die Melodic Deather aus Finnland, erfreulicherweise zum zweiten mal dieses Jahr, in München. Im Rahmen der MTV Headbangersball Tour bescherten uns die 5 Musiker einen „träumerischen“ Abend im Backstage Werk.
Nachdem Markus Hirvonen, bereits an seinem Schlagzeug sitzend, die ersten Takte zum Opener The Primeval Dark, aus dem 2014er Album Shadows Of The Dying Sun, vorgegeben hatte, erschien auch Niilo Sevänen mit seinem Bass in der Hand, sowie die beiden Gitarristen, Ville Friman und Markus Vanhala, auf der Bühne. Alle drei stimmten nach kurzer Zeit, mit gefühlvollen Gitarrenklängen, in das Geschehen ein. Dann brachte Niilo Sevänen seine melodischen Growls zur Geltung.
Nach etwa 3 Minuten ging das Stück nahtlos in den Song; While We Sleep, ebenfalls aus dem Shadows Of The Dying Sun Album über. Den Gesangspart übernahm hier allerdings Ville Friman,
der mit seiner clear Stimme den Anfang machte. Kurze Zeit später kam wieder Niilo Sevänen an die Reihe, der seine gefühlvollen Growls durch die Halle fliegen ließ. Das ganze immer wieder melodisch durch die Gitarren abgerundet.
Ein klasse Einstieg in das Set!
Nun war es für den Frontmann Niilo Sevänen an der Zeit, das Publikum, netterweise auf deutsch, zu begrüßen und sich für das Erscheinen zu bedanken.
Weiter ging es dann mit Unsung, ein Song vom „Hammeralbum“ One For Sorrow aus dem Jahre 2011. Ein Stück, das der Wortbedeutung „Insomnium“, also Traum, sehr nahe kommt. Getragen durch den Gitarrensound, in Verbindung mit den melancholisch wirkenden Growls des Sängers, war diese Aufführung sicher einer der Highlights des Abends. Man kann der vorgenannten Aussage „einer der Highlights….“ entnehmen, dass da noch einige „Klassiker“ nachkamen.
Jetzt war aber erst einmal ein Track an der Reihe, der bereits über zehn Jahre alt ist. An dieser Stelle darf erwähnt werden, das Insomium im Jahre 2017 das „20-jähriges Dienstjubiläum“ feiern durfte.
Es handelte sich um The Killjoy aus dem Album von 2006 namens Above The Weeping World, ein Song der aus den bisher dargebotenen Stücken heraussticht, zumal er eine rockigere, schnellere Taktfolge aufweist. Auch die Stimme des Frontmanns wirkte hier noch dominanter. Das tat jedoch der melodischen Komponente keinen Abbruch. Der Höhepunkt dieses Tracks war das Gitarrensolo am Ende des Stücks. Für Insomnium nicht so ganz üblich, zumal der Gitarrensound hier meist Teamarbeit ist!
Der nächste Song war Revelation, wieder aus dem Shadows Of The Dying Album.
Hier war vor allem die Dominanz der Gitarren, insbesondere der Part von Markus Vanhala, der an der Entstehung des Tracks ja nicht ganz unschuldig ist, angesagt. In Verbindung mit der Stimme des Frontmanns; wurde ein melodisches Klangbild in die Ohren des Publikums transportiert, dass von diesem am Ende des Stücks mit viel Beifall quittiert wurde.
Nun folgte wieder ein geniales Lied. Weather The Storm, wieder aus dem One For Sorrow Album!
Diesen Song hat Insomnium auch schon mit dem Frontmann von Dark Tranquillity „Mikael Stanne“ als Gastsänger live dargeboten.
Heute aber musste Niilo Sevanen den Gesangspart alleine übernehmen. Nachdem er zunächst an seinem Bass arbeitete (er spielte diesen mit einem Plektrum) legte er mit seinen Growls in Verbindung mit den Gitarren einen riesigen Klangteppich in die Halle.
Mit Down With The Sun aus dem Album Across The Dark aus dem Jahr 2009 kam jetzt das älteste Stück im Set an die Reihe. Und wieder ein Ohrwurm den man kaum wieder los wurde!
Zu Beginn durften die Gitarren singen, bevor der Frontmann wieder mit seinen Growls in das Geschehen einstieg. In der Folge bewegte sich die Band zu etwas progressiveren, schnelleren Klängen, die dann wieder in melodische Sphären geführt wurden.
Nun war leider schon das vorletzte Stück angesagt. Es war Ephemeral, aus dem Album Shadows Of The Dying Sun.
Dieses Stück soll uns an die Vergänglichkeit des Lebens erinnern und uns aufzeigen, dass wir alle Kinder der Unendlichkeit mit Gefühl und Verstand sind. Im Prinzip Sternenstaub!
So, nach ca. 45 Minuten kam der finale Song. Man musste kaum raten welcher Track das wohl war.
Natürlich: One For Sorrow aus dem gleichnamigen Album von 2011.
Worte braucht man über dieses Stück wohl kaum zu verlieren. Epic, Gefühl, Melancholie Harmonie. Es ist wohl alles dabei!
Einfach Augen zu, genießen und aufpassen das man nicht im Stehen einschläft! So etwas kann bei diesem Song leicht passieren!
Schade das der Track Through The Shadows dieses mal nicht auf der Setliste stand.
Kiitokset Insomnium todella mahtavasta Showsta!
(Danke Insomnium für die super Show!)
Verfasst im Dezember 2017 von Roland Hesse
Alle Fotos von Roland Hesse