CD Review: Thrombus – Mental Turmoil

Nahezu unbemerkt vom Rest der Welt, veröffentlichte die US Band Thrombus im Jahre 1993 ihr einziges, selbst produziertes Album, das den Titel Mental Turmoil trägt. Es wurden lediglich 100 Exemplare in Umlauf gebracht. Danach hörte man nichts mehr von der Truppe.Um so erfreulicher ist die Tatsache, dass im Juli 2018, mit Hilfe des Labels La Caverna Records, eine Neuauflage von 400 CD´s, einschließlich Booklet und Original Cover auf den Markt gebracht wurden. Dadurch haben die Death Metal Freaks, insbesondere die, die sich musikalisch im Untergrund bewegen die Möglichkeit, sich diese Band einmal zu „Gehör zu führen“.

Der erste Track des Albums ist From Beyond. Nach einem kurzen Einspieler, in dem Windgeräusche wiedergegeben werden, nehmen die Instrumente Tempo auf, bevor die tiefen Growls von Mike Brown einsetzen, die nach kurzer Zeit durch Karl Fowler am Schlagzeug begleitet, in den Thrash Rhythmus übergehen. Es findet immer wieder ein Geschwindigkeitswechsel statt, dem sich die dominanten tiefen Growls anpassen. Die Gitarren, die von Mike Brown und Isamu Sato gespielt werden, mischen sich durch die Einbringung kurzer Riffs in das Geschehen ein und erreichen zeitweise Dominanz. Im Wechsel zwischen schnellen Beats und schleppenden Growls wird das Stück bis zum Ende geführt.
Der Song handelt von einem Blick in die Vergangenheit, in der Geheimbünde mit ihren Machenschaften auf die Gedanken des Protagonisten eingewirkt haben. In der Gegenwart erinnert er sich verschwommen daran und versucht dadurch seine Zukunft zu erahnen.

Der zweite Song ist der Titelsong des Albums, Mental Turmoil! Er wird durch das Schlagzeug eingeprügelt. Dann setzen schnelle aggressive Growls von Mike Brown ein, die durch die Drums unterstützt werden. Die Gitarren bleiben begleitend im Hintergrund. Dem Bass, den Darren Baker bedient, wird eine Solo Zwischeneinlage erlaubt. Im Anschluss führen die aggressiven Growls weiter durch „das Programm“.
Zum Ende hin startet die Gitarre von Isamu Sato eine Soloeinlage, bevor das Schlagzeug wieder übernimmt. Mike Brown setzt mit seinen Growls den Schlusspunkt.
Textlich werden in dem Song Themen wie Krankheit, Einsamkeit, Hass und Selbstzweifel, die die Welt bestimmen, verarbeitet.

Es folgt dann Fetid Mass. Der Track beginnt mit einem kurzen Gitarrensolo! In der Folge „drischt“ der Schlagzeuger wieder auf sein Medium ein, bevor Mike Browns tiefe Growls eine düstere, aggressive, geladene Stimmung erzeugen. All das, findet im Old School Death Modus statt.
Die Lyrics spiegeln eine Apokalypse wieder. Es ist die Rede von verkrüppelten Gehirnen, genetischen Veränderungen, einer stinkenden Masse sowie einer Befreiung der Seele. Dieses dürfte im Kontext zu einer hasserfüllten, außer Kontrolle geratenen Welt stehen, die hier thematisch behandelt wird.

Structured ist der nächste Song. Es geht gleich im klassischen Old School Death Metal Stil los und schnörkellos auf das Ziel zu! Tempo, Rhythmuswechsel, bassbetonte Einlagen sowie teils tiefe, teils langsame, aber auch aggressiv wirkende Gesangspassagen prägen den Track. Im Gegensatz zu den vorangegangenen Stücken hat man hier weitgehend auf technisch geprägte Einflüsse verzichtet.
Ein klassischer Song der 90er Jahre!
An dieser Stelle ist anzumerken, dass die Band Thrombus im Jahr 1993, als die Songs geschrieben und komponiert wurden, ihrer Zeit musiktechnisch wohl schon ein Stück voraus war. Vielleicht passt die Aussage: „Old School Death Metal, kreativ gestaltet“!

Der fünfte Song des Albums ist Embolic Infarction. Inhaltlich geht es um ein krankes Gehirn, das in den Wahnsinn gerät, die Kontrolle verliert und in einen Blutrausch verfällt.
Umgesetzt werden die Lyrics dieses Mal durch die Stimme des Schlagzeugers Karl Fowler.
Nachdem er den Song selbst eingetrommelt hat, setzt er nun durch den Einsatz seiner aggressiven Growls die Thematik des Stückes musikalisch um. Zwischendurch pfeifen die Gitarren dazwischen und der Rhythmus wird öfter mal geändert. Alles wieder im Old School Death Metal Stil!

Das letzte Stück der CD ist What A Waste. Hier setzt Mike Brown wieder einmal seine mächtigen Growls ein und beschleunigt dabei das Tempo. Nach einem Rhythmuswechsel bekommen die Gitarren ihren Einsatz und bereichern somit das Klangbild. In Begleitung durch das Schlagzeug setzt der Sänger seinen Part fort. Der Song ist geprägt durch einen ständigen, präzisen Rhythmuswechsel und diverse Gitarreneinspieler. Das alles wurde wieder, wie kann es anders sein, in eine wunderbare Old School Death Metal Struktur eingebunden!

Die Songs des Albums wurden mit Ausnahme von Embolic Infarction (Karl Fowler) von Mike Brown geschrieben. Die Musik hat die Band gemeinsam komponiert (1992). Die Neuauflage der CD kann man über La Caverna Records per E-Mail bestellen.

BandThrombus
AlbumMental Turmoil
Titel1. From Beyond 4:37
2. Mental Turmoil 3:19
3. Fetid Mass 3:39
4. Structured 3:28
5. Embolic Infarction 4:12
6. What A Waste 4:09
LabelLa Caverna Records Colombia
GenreDeath Metal
StudioalbumNr. 1
Veröffentlicht1993
Wiederveröffentlichung 11.Juli 2018
HerkunftUSA / Eugene,Oregon
Gründung1991
MembersMike Brown: Gesang, Gitarre
Isamu Sato: Gitarre
Karl Fowler: Schlagzeug, Gesang
Darren Baker: Bass

 

Verfasst im September 2018
von Roland Hesse

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert